Die schönsten Tage in Sri Lanka waren für uns diese, an denen wir Ausflüge gemacht haben. Raus aus dem Alltagstrott und rein ins Erlebnis. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass man als Perpetual Traveler / digitaler Nomade einen ganz normalen Arbeitsalltag hat und das Leben sich eigentlich nur darin unterscheidet, dass man immer unterwegs ist. Reisen oder Urlaub machen ist etwas ganz anderes, denn da hat man nur Freizeit und kann das tun, was man möchte. Je nach Land kann so ein Leben also sehr kompliziert und beschwerlich werden und so war das für uns in Sri Lanka. Trotzdem wir an den freien Tagen viel gesehen und erlebt haben, blieb dennoch immer diese Schwere in der Luft, die uns so sehr belastet hat. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir schon drei Tage in Kuala Lumpur und hier ist die Energie ganz anders. Leicht und angenehm; so, wie wir das schon aus Thailand kennen. Trotz Großstadt und allem, was diese mit sich bringt. Doch zurück zu unserem ersten Trip in den Süden von Kandy.
1. Wo einen Roller mieten in Kandy?
Unser Host hat die Buchung beim Rollerverleih seines Vertrauens für uns organisiert. Bei Rent a bike Kandy bekommst du einen Roller für 2000 Rupien pro Tag und du musst 100$ Kaution oder den Gegenwert in Rupien hinterlegen. Beachte, dass du bei der Mietung von Rollern immer deinen Reisepass dabei haben musst. Meist müssen auch der Ausweis oder Reisepass als Sicherheit hinterlegt werden.
2. Ambuluwawa Tower
Unser erstes Ziel an diesem Tag war der Ambuluwawa Tower, etwa eine Stunde mit dem Roller ab Kandy. Dieser abgefahrene Zwirbelturm liegt hoch oben auf einer Bergspitze und ist selbst ca. 110 m hoch. Der Aufstieg bis auf die schmale Spitze ist definitiv nichts für Menschen mit Höhenangst.
Besuch den Turm am besten unter der Woche, wenn nicht so viele Menschen dort sind. Sonst wird das ein ziemliches Gequetschte auf dem Weg nach oben. Wir mussten ein bisschen navigieren, sind aber bis zur Spitze gekommen. Der Ausblick ist atemberaubend. Empfehlung!
Eintritt: 1000 Rupien p. P. + 50 Rupien für den Roller, den du brauchst, da der Weg zum Turm lang und steil ist.
3. Asupini Ella Falls
Wir wollten einfach nur die Gegend erkunden und haben uns als Endziel die Asupini Ella Falls ausgesucht. Auf dem Weg dorthin fährst du durch wunderschönes srilankisches Hochland, vorbei an winzigen Dörfern oder durch kleine Städtchen.
Das Bild der Zivilisation in Sri Lanka unterscheidet sich jedoch nirgends. Alle Städtchen, ob groß oder klein, sehen gleich und für uns leider alle gleich unansehnlich aus. Für die Seele und fürs Gemüt haben wir hier definitv nichts gefunden. Die Smogbelastung ist, wie erwähnt, dort auch sehr hoch und man kann froh sein, wenn beim Rollerfahren keine anderen Autos in der Nähe sind, da das Atmen dann zur Tortur wird.
Auf dem Weg zu den Asupini Ella Falls fährst du am Fluss entlang, der zum Wasserfall führt. Dort kannst du auch baden, also bereite dich besser vor, als wir es getan haben.
Den Wasserfall selbst kannst du nur aus der Distanz betrachten und es ist nicht erlaubt Bilder zu machen. Wir haben trotzdem welche gemacht, denn freie Natur ist für alle da und kein exklusiv religiöses Relikt.
4. Rückfahrt nach Kandy: Ein Abenteuer auf der Suche nach Essen
Ab dem Wasserfall dauert die Rückfahrt nach Kandy etwa 1,5 – 2 Stunden, je nach Tempo. Plane lieber etwas mehr Zeit ein und fahre langsam und umsichtig, wegen der ganzen Kurven im Hochland. Die Srilankaner fahren schnell, sind ungeduldig und überholen überall. Auch in uneinsehbaren Kurven.
Unser Tipp: Nimm auf dem Rückweg ab Walahagoda die B172 zurück nach Kandy und nicht die A5. So kannst du einen super tollen Blick auf den Ambuluwawa Tower aus der Ferne werfen!
Wir haben – ich meine es war in Walahagoda – nach langer Suche noch etwas zu Essen gefunden. Es ist tatsächlich nicht so einfach in Sri Lanka außerhalb der Touri-Gebiete geeignete Lokale zu finden. Dieses hier war auch nicht wirklich geeignet und hat vor und nach uns sicher niemals einen westlichen Touristen gesehen, doch es war spät, wir ausgehungert und wir hatten keine Wahl. Ich wollte eigentlich ein Curry haben, doch hier musst du vorsichtig sein, denn die Zutaten für Curry werden den ganzen Tag in einer Buffet-Auslage warm gehalten und das gammelt bei dem Klima einfach. In diesem Restaurant wurde auch direkt heiß in der Pfanne zubereitet und die Nachfrage ergab, dass das Kottu ist. Ein traditionelles srilankisches Gericht, das allerdings mit Teigstreifen, also Gluten, gemacht wird. Nun blieb uns nichts anderes übrig und wir haben das genommen.
Geschmacklich war das eines der besten Essen, die wir in den 10 Wochen in Sri Lanka gegessen haben! Und wir hatten keine Probleme danach. 😉 Der Laden selbst war wirklich schlimm; alles voller Fliegen, dreckig … nimm einfach in solchen Situationen das Gericht, das frisch gebraten wird. Wir haben dazu Chilli und scharfe Soße bekommen so viel wir wollten und ich persönlich habe noch nie in meinem Leben so scharf gegessen. Auch gut gegen Keime und ich hatte den Eindruck, dass man das irgendwann bei dem Klima und der generell scharfen Küche gar nicht mehr merkt. Der Inhaber des Ladens ist Moslem, die ganze Stadt dort war eher muslimisch geprägt. Er war einfach nur happy, dass wir zum Essen dort waren und es war ihm eine Freude, uns zu verköstigen.
Kostenpunkt: 400 Rupien p. P., was mit das günstigste und üppigste Essen in Sri Lanka war.
Im nächsten Beitrag nehmen wir dich mit in den Norden von Kandy.