Hello Pachamama

Region Almería: Aguadulce und Almería Stadt

Unsere letzte Station in Spanien war Aguadulce, ein kleines Städtchen westlich der Stadt Almería.

Wir hatten uns für Aguadulce entschieden, weil wir noch weiter nach Andalusien vorrücken wollten, doch die ganze Region ab Malaga einfach zu teuer für uns war. Da wir dort auf Airbnb eine vielversprechende Wohnung gefunden hatten und die nächste größere Stadt nah lag, wurde es also Aguadulce. 

1. Aguadulce

Die Kleinstadt war von der Größe her gerade noch angenehm für uns. Wir sind keine Stadtmenschen, doch müssen wir uns auch immer danach richten, welche Wohnungen und Orte unseren Bedürfnissen am besten entsprechen. Da ist manchmal ein Kompromiss nötig. Klingt jetzt schlimmer, als es war, denn wir haben unsere komfortable Wohnung mit Sonnenbalkon im 5. Stock inklusive Meerblick sehr genossen! Und es war sogar ziemlich ruhig, bis auf sehr seltene nächtliche Ausnahmen. Aber klar: Es waren kaum Touristen im Ort, als wir im April dort waren. 

Der nächste Consum war nicht weit entfernt und auch sonst gibt es an der Hauptstraße viele Bars, Cafés, Restaurants, kleinere Händler, Kosmetiksalons und mehr. Der wahrscheinlich kürzeste Einkaufsweg, den wir bisher auf unseren Reisen hatten!

1. 1. Tapas y mas: Essen in Aguadulce

Die Region Almería ist wohl besonders bekannt für ihre Tapas und das Essen soll besonders gut sein. So richtig authentisch haben wir an unserem ersten Abend gegessen. Gleich ums Eck unseres Edificio gibt es eine kleine Straße mit vier Restaurants. Wir waren in diesem essen, das keinen G-Maps-Eintrag hat. 😂 Und ich habe den Namen vergessen. Laut unseres Hosts sollen dort aber alle gut sein und eben keine Touri-Buden mit hohen Preisen. Wenn ich mich recht entsinne haben wir für unsere Tapas, Getränke und Nachtisch etwa 30€ bezahlt.

An die Essenszeiten muss man sich allerdings gewöhnen, denn genau, wenn wir essen wollten, war immer alles dicht wegen Siesta. Die Zeiten in der Region Almería sind von 14 – 16 Uhr und dann erst wieder von 20 – 22 Uhr. Angepasst an spanische Verdauungssysteme. Dieses Restaurant hat extra für uns die Küche angeschmissen, da sie sowieso da waren und es war ein Spaß mit dem Personal auszuklamüsern, was es denn nun zu Essen geben wird. Wir waren erstaunt, was richtige Tapas eigentlich sind. 

1. 2. Ein Getränk, ein Tapa

Üblich ist es in der Region Almería auch, zu Getränken Tapas zu servieren. Ein Getränk, ein Tapa. Außer zu Kaffee. Wenn du viel trinkst, sparst du dir so quasi dein Essen. Die Portionen sind natürlich immer klein, doch es gibt ausgefeilte Kreationen. 

1. 3. Süße Sünden und gesunde Erfrischungen

Entlang der Promenade, die von unserer haustür aus in wenigen Minuten erreichbar war, gibt es einige Shops mit süßen Kreationen. Guten Frozen Jogurt mit diversen Toppings oder in einer leckeren Waffel gibt es im „Galatea” (G-Maps-Bild nicht aktuell). Es gibt noch einen Frozen Jogurt-Laden, der mit natürlichem Jogurt wirbt, aber nur ein einziges Mal auf hatte und da hatten wir gerade keine Lust uns einen zu holen. 

Tipp: Frisch gepresste Säfte und Smoothie Bowls gibt es bei „The Martinez Juice Company”. Wir hatten einen grünen Saft mit Sellerie, der wirklich lecker und erfrischend war. Warum nur Einzahl? Tja, wir hatten eben nicht immer Lust auf einen Snack, wenn wir unterwegs waren und so haben wir – trotz Vorsatz – auch nicht mehr die lecker aussehenden Smoothie-Bowls probiert. 

Tipp: Spezielle Lebensmittel wie Sauerkraut (im Glas, aber unpasteurisiert), Kefir, Pflanzendrink und auch Kräuter bekommst du in der „Herboristería Archilla” oder im „Herbolario la Ventana Natural”. Wobei du dich in letzterem Laden nicht auf die Aussagen der Inhaberin bzgl. Kräutern verlassen solltest. Ich habe geschaut, was sie an bitteren Kräutern für die Leber da hat und habe mich letztlich für Boldo- und Olivenblätter entscheiden. Das Kraut – ich habe es zwischenzeitlich vergessen – das sie und ihre Freundin mir empfohlen hatten, ist stark lebertoxisch. Es sollte, wenn, dann nur sehr, sehr sparsam verwendet werden und ich habe komplett davon abgesehen, da es nicht mehr üblich ist, das einzunehmen. Die Damen hatten davon keine Ahnung. Diese Erfahrung habe ich auch in Kolumbien gemacht und auch in Sri Lanka werden im Rahmen des Ayurveda wohl stark lebertoxische Kräuter verwendet.

1. 4. Action am Hafen

Wenn du auf Action stehst bist du am Hafen von Aguadulce auf jeden Fall richtig aufgehoben. Hier reiht sich ein Restaurant ans andere und es gibt auch viele süße Leckereien und Eis. Vor dem obligatorischen englischen Pub steppt die Luzi und am Wochenende ist dort sowieso der Party-Modus angesagt. Einige Restaurants bieten sowohl Sitzbereiche am Hafen als auch auf der anderen Seite am Strand. 

1. 5. Strand Aguadulce

Der Strand in Aguadulce ist ein typischer Stadtstrand und nichts besonderes. Da waren wir von Puerto Rey ja ziemlich verwöhnt und dementsprechend enttäuscht. Du findest dort weder Sand noch Kies, sondern so ein seltsames Kies-Staub-Sand-Gemisch, das wir noch nie zuvor gesehen haben. Es kam uns vor, wie Stadtstaub und -dreck kombiniert mit Kies. Du wirst dort auch mehr Tauben als Möwen sehen. Und Hunde, die natürlich, wie leider überall, auf den Strand kacken. Herrchen und Frauchen ist das hierzulande meist egal. Eklig. Doch wir haben uns angepasst und Spaziergänge an der Promenade mit Strandspaziergängen kombiniert und abgewechselt. Für uns war es auch im April noch immer zu kalt zum baden, wenngleich einige Einheimische den Sprung ins kalte Wasser gewagt haben. 

1. 6. Umland

Die Gegend um Almería ist sehr trocken und Grün gibt es nur in den besiedelten Gebieten. Zudem befindet sich hier der Lebensmittelspeicher Europas und wenn wir zuvor von Obst- und Gemüseland in den Bergen berichtet haben, dann ist es hier an der Küste angekommen. Um Almería und auch Aguadulce ist die Landschaft voll von diesen Plantagen und dementsprechend unansehnlich. Ob das auch so gesund ist, bleibt fraglich. 

1. 7. Würden wir Aguadulce empfehlen?

Wenn dir in erster Linie eine schöne Gegend wichtig ist, bist du hier aus oben genannten Gründen definitiv falsch. Wenn du dich gern in der Stadt aufhältst, Bespaßung magst und schnell in einer noch größeren Stadt sein möchtest, dann könnte Aguadulce für dich passen. Das Flair ist trotzdem entspannt und wir haben uns diesbezüglich dort wohl gefühlt. Es gibt allerdings auch schönere Strandpromenaden also dort und alles ist so ein bisschen oll und wartet mit 60er-Jahre-Flair auf. In dieser Zeit ist der Urlaubsort entstanden. Hat aber auch was!

2. Klartext Obst und Gemüse

In Deutschland hat man noch die Wahl zwischen regionalem Gemüse, Bio-Produkten und den importierten Waren aus Spanien, Italien und Co. Hier gibt es natürlich nur das regionale Gemüse, das auch dementsprechend angepriesen wird. Das trägt leider auch nichts zum guten Gefühl oder Geschmack bei, denn man weiß ja, woher es kommt und wie es es behandelt ist. Wir fanden die Lebensmittel dementsprechend sehr geschmacklos und hatten das Gefühl, nur Wasser und Masse zu essen. 

Tipp: Um den Pestiziden Herr zu werden legen wir unsere Lebensmittel immer 20 – 30 Minuten in einem Natron-Wasserbad ein. Das haben wir in Deutschland auch schon so gemacht. So kannst du zumindest die Schale reinigen. 

3. Stadt Almería

3. 1. Mit dem Bus nach Almería

Mit dem Bus dauert es nur 15 – 20 Minuten bis nach Almería. Wir haben in der Hafengegens von Aguadulce gewohnt, wo es auch gleich eine Bushaltestelle gibt. Wenn ich mich recht entsinne, kostet die Fahrt 1,50 € pro Person. Verlass dich jedoch nicht auf die Fahrzeiten, die bei Google angegeben sind. Die Busse sind total unzuverlässig und wir konnten kein System erkennen. An den Haltestellen gibt es meist keine ordentlichen Pläne und wenn, sind sie nicht zu entziffern. Für uns zumindest. Vielleicht bist du besser im Rätsellösen. 😂 Wir haben teils 30 Minuten auf den Bus gewartet. Dass die eigentlich richtige Linie nicht anhält kann auch auch passieren. 

3. 2. La Chanca Almería

Wenn du den wirklich ganz alten Teil der Stadt ansehen möchtest, dann steig hier aus und schau dich im Viertel La Chanca um. Es gibt hier einige ausgewiesene Sehenswürdigkeiten … lass dich überraschen! 

3. 3. Alcazaba de Almería

Auch in Almería gibt es etwas ähnliches, wie die Alhambra – die Alcazaba. Ebenfalls eine maurische Burgfestung, doch natürlich nicht so prächtig. Von La Chanca kannst du dich dorthin schlängeln und am Karsamstag, als wir dort waren, war der Eintritt glücklicherweise frei. Ist an Feiertagen in Spanien die Regel. Wir würden sagen, dass es sich mit Eintritt nicht so lohnt, wenngleich die Alcazaba mit einem sehr schönen Parkbereich aufwartet. Die obere Etage ist allerdings zur Hälfte baufällig und es gibt nicht so viel zu sehen. Ein toller Ausblick wartet allemal auf dich. 

3. 4. Altstadt Almería

Von der Alcazaba aus kommst du durch nette Gässchen in die ausgewiesene Altstadt von Almería, die auch hübsch anzusehen ist. Allerdings kein Vergleich zu Valencia, Granda oder Malaga. 

Es gibt dort natürlich viele Restaurants, die allerdings mal wieder alle geschlossen hatten, als uns der Hunger um 13 / 13:30 Uhr plagte. Uns blieb nichts anderes übrig, als uns zu gedulden und wir haben uns an diesem Tag mal einen leckeren Burger bei Milestone gegönnt. Den Laden gibt es übrigens auch in München. Empfehlung!

Eine sehr gute Auswahl an regionalen Süßigkeiten und Backwaren findest du im „La Dulce Alianza”.

3. 5. Markt Almería

Märkte sind doch immer das Beste! Im Mercado central a domicilio kannst du dich bzgl. regionaler Spezialitäten so richtig austoben. Es gibt natürlich vor allem Schinken und Wurstwaren und wir haben einen Stand mit richtig gutem, importiertem Käse aus den üblich verdächtigen Käse-Ländern gefunden. Oh mein Gott, so gut! Guten Käse sucht man ja außerhalb der DACH-Region und Frankreich meist vergeblich. 600 Gramm haben uns allerdings auch 22€ gekostet. Unser Oster-Treat! 

3. 6. Strand Almería

Von der Altstadt aus ist der Strand zu Fuß gut erreichbar. Es lohnt sich, hier vorbei zu schauen, denn der Strand ist recht breit, sehr lang und die Promenade ist angenehm. Allerdings besteht er auch hier aus diesem seltsamen Kies-Staub-Sand-Gemisch, wie in Aguadulce. 

Ein Abstecher über die Av. Frederica García Lorca zurück in die Altstadt lohnt sich. Es ist eine schön angelegte Flaniermeile mit gepflegten Park im Mittelteil. 

3. 7. Würden wir Almería empfehlen?

Also für uns war die Stadt kein Ort, wo wir uns als länger als vielleicht fünf Tage aufhalten würden. Es gibt schönere Küstenstädte in Spanien, wie beispielsweise Malaga, doch natürlich ist es dort sehr teuer. Wenn du Stadt-Flair und -annehmlichkeiten zu einem annehmbaren Preis genießen möchtest, schau dich in Álmería um. Wobei gute Airbnbs dort auch nicht gerade günstig sind.

4. Fazit Aguadulce und Almería

Es war okay für den einen Monat, den wir dort waren, doch noch einmal würden wir diese Ecke von Spanien nicht besuchen!

Hier geht es weiter zu unserem letzten Roadtrip in Spanien.

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