El Teide Teneriffa

Teneriffa – abwechslungsreiche Vulkaninsel (Teil 1)

Die Reise nach Teneriffa liegt schon eine Weile zurück (Oktober 2016) und dieser Beitrag ist ein Nachtrag. Da wir bis letztes Jahr nicht hauptsächlich durch die Welt getingelt sind, haben wir unsere Erfahrungen nicht verschriftlicht. Nun dürfen sie aber natürlich nicht fehlen. 🙂

Dieser Urlaub führte uns nach Teneriffa, die größte der fünf kanarischen Inseln. Wir haben uns für sie entschieden, weil sie Naturliebhabern jede Menge bietet und wir Lust auf einen Urlaub mit vielen Wanderungen hatten. Diesmal haben wir uns für die 14 Tage ein Auto gemietet. Wir hatten das damals über Sunny Cars gemacht und schon bei der Abholung des Wagens gab es Probleme, da der Mitarbeiter uns eine ziemliche Schrottkarre geben wollte. Wir haben dann einen anderen Wagen ausgehandelt. Bei der Rückgabe gab es allerdings wieder Probleme, da wir den Wagen im Parkhaus nicht auf einem firmeneigenen Parkplatz, sondern auf einem ganz normalen geparkt hatten, was zu einem nachträglichen Preisaufschlag führte. Das Parkhaus am Flughafen Nord (es gibt einen weiteren im Süden) bei San Cristóbal de La Laguna, ist etwas unübersichtlich. Wenn du dort also mieten willst: Ganz wichtig, den Wagen auch ganz korrekt zu parken. Wir würden hier jedenfalls nicht wieder buchen. 

1. Der Norden der Insel Teneriffa

1. 1. San Andres

Unsere Unterkunft in San Andrés, einem kleinen Örtchen an der Nordostküste der Insel, haben wir bei Airbnb gebucht. Wir haben uns für diesen Teil der Insel entschieden, weil der Norden grüner ist. Teneriffa wird vom Vulkan Teide in zwei große Klimazonen aufgeteilt: Der Süden ist durchschnittlich heißer und trockener als der Norden, da hier die Passatwinde wehen und mehr Niederschlag mitbringen. Davon haben wir in San Andrés aber nichts gemerkt.

1. 2. El playa de las Teresitas

Der Strand, el playa de las Teresitas, ist schön groß. Es ist allerdings ein, mit Saharasand, künstlich aufgeschütteter Strand. Das haben wir erst im Nachhinein herausgefunden und vor Ort hat man das auch gemerkt. Man kann dort nicht weit raus ins Meer schwimmen, da es eine Abgrenzung gibt. Auch das fanden wir nicht so toll. Dadurch, dass wir aber sehr viele Ausflüge gemacht haben und nicht jeden Tag am Strand waren, war das okay. Das Örtchen selbst ist ein kleines, gemütliches Fischerdorf. Nicht überlaufen, nette Menschen und man kann die Ruhe genießen. Unsere Unterkunft hatte einen großen Balkon, so dass wir Blick aufs Meer hatten und in ein paar Gehminuten am Strand waren. Ein Auto braucht man dort in jedem Fall, um bequem von A nach B zu kommen. Für mich war es trotzdem komisch, so oft im Auto zu sitzen, da ich so das Gefühl hatte, zu viel Zeit Im Wagen zu vertun, anstatt direkt draußen in der Natur zu sein. Leider erwischte mich in der ersten Woche ein grippaler Infekt, der mich ziemlich lahm legte, so dass die Wanderungen teils sehr anstrengend für mich waren. Im Bett liegen kam trotzdem nicht infrage. 

2. Die Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife

Unser erster Ausflug führte uns in die Hauptstadt der Insel, die mit dem Auto von San Andrés aus in 20 Minuten über die Küstenstraße TF-11 zu erreichen ist. Hier legen auch die großen Kreuzfahrtschiffe an. Die Stadt selbst hat uns jetzt nicht vom Hocker gehauen, doch es kommt darauf an, wo man sich bewegt.

Im Zentrum gibt es sehr schöne Ecken, im  Parque García Sanabria kann man tropische Vegetation genießen und er ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Uns hat es auch in weniger schöne Ausläufer verschlagen, als wir uns beim Schlendern irgendwie in die südlichen Außenbezirke verirrt hatten. Die kann und sollte man meiden, denn hier gibt es wirklich so gar nichts zu sehen außer Betonwüste. 

3. San Cristobal de La Laguna, Teneriffa

Die nächste Stadt auf unserer Bucket-List war das schöne Städtchen San Cristobal de la Laguna, südlich von San Andrés, über der Hauptstadt. Der Ort ist wirklich sehr schön und beherbergt sehr viele alte Kolonialbauten. Wir sind einfach querbeet hindurch geschlendert, haben uns alles in Ruhe angesehen, hier und da etwas gegessen oder uns ins Café gesetzt. Damals war eine solche Lebensweise noch möglich und wirkt nun rückblickend wie ein Märchen aus einem Land vor unserer Zeit … Es gibt dort auch einen großen Markt, den Mercado Municipal, der auf jeden Fall einen Besuch wert ist. 

4. Roque de las Bodegas & Playa Benijo 

Direkt von San Adrés führt eine tolle Straße, die TF-12, durch das Gebirge auf die Westseite der Insel. Allein auf dieser Strecke gibt es unheimlich viel zu sehen und es lohnt sich, öfter mal auszusteigen und die Aussicht zu genießen. Zum Beispiel am Mirador Cruz del Carmen. Unser Ziel war es, ein bisschen die Küste entlang zu fahren (TF-134) und spontan einen Strand zu suchen. Auf dem Weg sind wir am Roque de las Bodegas vorbei gekommen, eine interessante Felsformation, die ein Stück in den wilden Atlantik führt. Der Aussichtspunkt ist begehbar. Dieser Teil der Küste ist sehr rauh und herb (hier merkt man die Passatwinde sehr deutlich), die Klippen steil und die Straßen schmal. Aber die Landschaft ist einfach atemberaubend und hier zeigt der Atlantik seine ganze Kraft. 

Wir haben auf dem Weg zufällig den Playa Benijo entdeckt, ein Strand mit schwarzem Lavasand ein Stück weiter nördlich die Küste lang. Aus reiner Neugierde sind wir eine schmale Straße, mehr ein Pfad, mit dem Auto weiter bis zum Ende gefahren. Hier gab es zum Glück so etwas wie einen Parkplatz, denn per Rückwärtsgang wäre das nicht mehr gegangen. Am unteren Ende der steilen Klippen eröffnete sich uns der Blick auf den Playa Benijo, der einfach zu verlockend war. Der Strand ist in zwei Abschnitte eingeteilt und einfach nur toll! Breit, lang genug, es waren kaum Menschen dort und die Wellen waren so wild und so hoch, wie wir sie noch nie zuvor gesehen hatten. Dadurch, dass der Strand ganz flach ins Meer mündete, konnte man sich quasi ins Wasser stellen und abwarten, dass die Wellen in einem günstigen Winkel brechen. Die Strömungen und die daraus resultierende Gefahr ist allerdings nicht zu unterschätzen. Wir machten den Fehler an einer felsigen Stelle zu weit rein zu schwimmen und die Strömung riss uns, vor allem mich, mit. Ich hatte keine Kontrolle mehr über das Geschehen und wenn mich nicht ein ein hilfsbereiter Mann rausgezogen hätte – ich will es gar nicht wissen. Mit respektvoller Vorsicht haben wir den Rest des Tages an diesem atemberaubenden Strand genossen, Krabben und einen Oktopus beobachtet und unseren Liegeplatz mit einer großen Echse geteilt, die unsere Verpflegung klauen wollte. Am nächsten Tag hatte mich der Infekt erwischt. 

5. Chamorga, Teneriffa

Trotz Krankheit wollten wir unseren geplanten Wandertag nicht ganz ausfallen lassen und sind am nächsten Tag nach Chamorga aufgebrochen. Das kleine Dorf liegt hoch oben im Anaga-Gebirge und markiert das Ende der Gebirgsstraße. Von hier aus kann man wunderbare Rundwanderwege beginnen, die durch die tiefen Schluchten und hoch gelegenen Nebelwälder des Gebirges führen. Leider war das krankheitsbedingt für uns an diesem Tag nicht möglich und so sind wir gemütlich so weit durch das Dorf gelaufen, wie es wegsam und einfach war. Allein das war schon herrlich, da der Weg tolle Ausblicke in die Schlucht und auf den Ozean bot. Wenn du dort bist empfehlen wir also unbedingt eine Wanderung. 

6. La Orovata, Teneriffa

Ebenfalls an der Nordwestküste der Insel gelegen ist das wunderschöne Kolonialstädtchen La Orovata. Hier fanden wir es noch schöner als in San Cristobal de La Laguna und haben die alten Gassen und bunten Häuschen genossen. Es gibt dort einen botanischen Garten, den Hijuela del Botánico. Er ist nicht sehr groß, aber eine schöne grüne Oase und Pflanzenfreunde sollten auf jeden Fall eintreten. 🙂 
Auch hier wächst ein Exemplar des für Teneriffa typischen Drachenbaums, der einen bizarren und interessanten Wuchs hat. Es handelt sich hier nicht um einen Baum, sondern ein Agavengewächs, was ihn / es umso bizarrer macht. Er erinnert ein ganz kleines bisschen an die Affenbrotbäume in Afrika finde ich. Das älteste Exemplar und Wahrzeichen der Insel, der Drago Milenario-Drachenbaum, steht in Icod de los Vinos und soll 1000 Jahre alt sein. Botaniker schätzen sein Alter auf 500 – 600 Jahre, aber dadurch, dass es kein Baum ist, er also keine Jahresringe bildet, bleibt das Alter ein Rätsel. Mit einem Umfang von sechs und einer Höhe von 17 Metern ist er der größte Drachenbaum der Welt und steht unter Naturschutz. Man kann ihn leider nur aus der Ferne betrachten. 

Auf dem Mercadillo Valle de Orotava kann man samstags von 08:00 – 13:30 Uhr einheimische Spezialitäten kaufen. Nur deshalb sind wir an einem Samstag nach La Orotava gefahren und haben uns dort mit leckerem Ziegen- und Schafskäse und Gewürzen eingedeckt. Die Produkte sind regional, zumindest überwiegend. Der Markt ist nicht groß, lohnt sich aber wegen der qualitativ hochwertigen Produkte. 

Weiter geht es in Teil 2.

Teile diesen Beitrag

Folge uns und bleibe up to date!

Was treibt uns um, was was möchten wir weitergeben?

Quebrada Valencia
Suche

Du kannst den Artikel nicht kopieren.

Wenn du ihn teilen möchtest, verwende den Link in der Adresszeile.