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Griechenland

Korfu – Griechenlands grüne Perle

Die Reise nach Korfu liegt schon eine Weile zurück (September 2014) und dieser Beitrag ist ein Nachtrag. Da wir bis letztes Jahr nicht hauptsächlich durch die Welt getingelt sind, haben wir unsere Erfahrungen nicht verschriftlicht. Nun dürfen sie aber natürlich nicht fehlen. 🙂

Unser zweiter gemeinsamer Urlaub brachte uns nach Korfu. Das war ein reiner Zufallsgriff: Martin hatte auf Flightradar geschaut, wo man so hinfliegen kann und ist so auf Korfu gekommen. Ich habe dann gleich nachgesehen, wie es dort so ist und wo die schönen Ecken sind und gebucht war der Urlaub. So easy und recht spontan läuft das schon immer bei uns, was unsere Reisen angeht. 

1. Agios Georgios Pagi, Korfu

Nach Recherchen, wo die schönsten Orte in Korfu zu finden sind, haben wir uns ein Appartment mit Küche in der Villa Nina in Agios Georgios Pagi angemietet. Der Ort liegt an der Westküste der Insel und dort gibt es den – unserer Meinung nach – schönsten Strand auf Korfu, da er sehr lang und vor allem sandig ist. An der Nord- und Ostküste gibt es nur Kiesstrand, was vor allem für mich nicht klar geht. Man landet am Flughafen in der Hauptstadt Kerkyra und von dort aus geht es dann mit einem Shuttle zur Destination. Das haben wir vor Reiseantritt gebucht. Unsere Unterkunft war fünf Minuten Fußmarsch vom Strand entfernt und eingebettet in wunderschönes, eigentlich schon tropisches, Grün. Die Gastgeber waren sehr freundlich und die Frau hat uns öfter mal frisches Obst aus eigenem Anbau vorbeigebracht. Unsere Wäsche hat sie uns sogar umsonst gewaschen. 

Ausblick aus der Villa Nina
Ausblick aus der Villa Nina

Läuft man am Strand richtung Süden einen unscheinbaren Weg weiter, erreicht man mehrere kleine Buchten, die vom Hauptstrand aus nicht zu erreichen sind. Man muss dafür einen kleinen “Kliffabstieg” machen. Auf dem Weg findet sich auch noch ein Restaurant. Wir haben uns eine abgelegene Bucht ausgesucht, in der wir wirklich immer alleine waren, da auch gar nicht genug Platz für mehr Besucher war. Das war einfach nur großartig. Wir, unsere Strandmuschel (die wir seitdem immer dabei haben, ist unser Markenzeichen ;-)), Schnorchelsets, Meer und Sonne. Was das Schnorcheln angeht gibt es dort aber leider nicht mehr allzu viel zu sehen. Das Meer ist weitgehend leer gefischt und Korallen und Pflanzen stark beschädigt. 

Agios Georgios Pagi

Ausblick auf den Strand

An diesem Weg zu den Buchten liegen weitläufige Olivenhaine mit wunderschönen alten Olivenbäumen. Um die Ortschaft herum gibt es einen Wanderweg, der durch sattes Grün führt. Wir hatten uns für die Tour leider an einem Regentag entschieden, an dem es Strippen regnete. Gott sei Dank immer wieder mit Pausen zwischendurch, an denen wir unseren Unterschlupf verlassen und weiter laufen konnten. Am Strand gibt es ein paar nette Restaurants, die preislich auch in Ordnung waren, und so haben wir an einigen Abenden dort gegessen und den Sonnenuntergang genossen. Ein Restaurant bietet Tische direkt auf dem Strand. 

2. Eine neue Bekanntschaft auf Korfu und ein neuer Trip

Das Schicksal hatte auch diesmal eine schöne Begegnung für uns vorgesehen. Als wir nach unserem Wandertag noch einmal den Weg zu den Buchten entlang geschlendert sind, wollte ich über eine Pfütze hüpfen und bin am anderen Ende direkt mit meinem Fuß im Schlamm gelandet. Uns kam ein älteres Pärchen entgegen, die das gesehen haben, wir haben zusammen gelacht und sind ins Gespräch gekommen. Wir waren uns gleich sympathisch und so haben Ute und Thomas uns für den nächsten Tag auf einen Trip eingeladen, den sie geplant hatten. Mit deren Mietwagen ging es Richtung Paleokastritsa, ein Ort weiter südlich. Eine gewundene Straße durch das sanfte Gebirge, das die Insel durchzieht, führt dorthin. Auf ihr gibt es einige tolle Aussichtspunkte.

Blick auf Agios Georgios Pagi

Blick auf die Bucht von Agios Georgios Pagi

Paleokastritsa ist ein kleines Örtchen, das mehrere sehr schöne Buchten zum Baden bietet. Allerdings ist es dort sehr touristisch, was in Agios Georgios Pagi so gar nicht der Fall ist, und dadurch etwas überlaufen und am Strand dann auch eng. Für einen Tages-Trip lohnt es sich aber wirklich. Es gibt auch das gleichnamige Kloster Paleokastritsa, das hoch auf den Felsen liegt, die zum Meer hin abfallen. Man kann die schöne Anlage besichtigen. Als Frau muss man sich allerdings auch etwas langes überziehen. Entsprechende Kleidung bekommt man am Eingang. Der Eintritt war damals kostenlos, wenn ich mich recht erinnere. 

Ausblick vom Kloster Paleokastritsa

Ausblick vom Kloster Paleokastritsa

2. 1. Wandern nach Agios Georgios

Nachdem wir uns alles zusammen angesehen hatten, wollten wir den Weg nach Agios Georgios Pagi zurückwandern. Ute und Thomas wollten los, wir wollten gern noch baden gehen, also haben wir uns getrennt. Die beiden hatten uns extra noch eine Karte für den Wanderweg gegeben, aber irgendwie sind wir damit nicht ganz klar gekommen. Das erste Stück Weg ging ziemlich steil grün bewachsene Felsklippen hoch. Anmerkung: Wir waren gar nicht zum Wandern ausgestattet und hatten nur (billige) Sneaker an. Das würde ich heute nicht mehr so machen, doch mit Mitte / Ende zwanzig fallen viele Dinge leichter. Klingt jetzt vielleicht abgedroschen, aber aus heutiger Perspektive muss ich mir leider eingestehen, dass das so ist. 😉

Oben angekommen hatten wir die Wahl, den Weg in ein altes Dorf zu gehen, oder entlang der Klippen Richtung Norden. Wir haben uns für letzteres entschieden, was nicht gut war, da der lange Weg in einer Sackgasse mit einem Wohnhaus endete. Aber die Aussicht war herrlich! Wir waren schon ziemlich kaputt und der Abend näherte sich, weshalb wir Sorge hatten, es nicht vor Sonnenuntergang zurück zu schaffen. Also fragten wir die Bewohner des Hauses, ob sie uns freundlicherweise zum Ende des Wegs fahren würden. Taten sie leider nicht, also mussten wir laufen. Ich weiß noch, wie anstrengend das war, weil es nun wieder bergauf ging. Wieder an der Kreuzung angekommen gingen wir nun also in das alte Dorf. Vorher naschten wir noch super leckere Kaktusfeigen, die dort an einem riesigen Kaktus wuchsen. Gesunde Wegstärkung! Das Dorf war schon etwas verfallen und alt, hatte dadurch aber einen tollen Charme. So wie alle kleinen Dörfchen und Häuser, durch die wir auf unserem weiteren Weg zurück kamen. Der Wanderweg führt irgendwann wieder oben auf die Hauptstraße, wo es einige Läden mit Spezialitäten und Verkaufsartikeln für die Touris gibt. Wir haben uns einen Olivenlikör mitgenommen, der wirklich super lecker war.

Blick auf Angelo Castro Korfu
Blick auf Angelokastro

2. 2. Makrades, Korfu

Zurück nach Agios Georgios Pagi kommt man über das Dorf Makrades, das in den „Gaidouro-monopati – den Eselspfad (the Donkey Path)” mündet. Das ist ein kleiner, mit Steinen gepflasterter Pfad die Klippen hinunter zur Küste. Er bietet einen tollen Ausblick und das über die gesamte Wegstrecke. Der Eselspfad führt durch die Olivenhaine direkt auf den kleinen Weg, der an den Buchten entlang läuft. Dort haben lustigerweise Ute und Thomas getroffen. Die beiden hatten den richtigen Weg gefunden, hatten aber teils auch Schwierigkeiten bei der Orientierung. Wir haben ihnen von unserem Irrlauf erzählt und einmal mehr gelacht, dass wir uns nun trotzdem dort treffen. 

Wir haben ein paar Tage später nochmal eine Wanderung über dieselbe Strecke in Richtung Paleokastriza hoch ins Gebirge gemacht und sind dann in einer Schleife vorbei an Angelo Castro wieder den Eselspfad zurück gelaufen. Das war eine achtstündige Wanderung, die sich absolut lohnt. Die Gegend ist so schön und die Ausblicke atemberaubend. 

3. Bootstrip nach Mathraki

Ein weiterer Ausflug mit Ute Thomas, zu dem die beiden uns eingeladen haben. Die Insel Mathraki liegt nordwestlich von Agios Georgios Pagi und ist über den Ort Agios Stefanos mit dem Speedboot zu erreichen. Die Insel ist auf jeden Fall einen Tagestrip wert, da sie einfach wunderschön ist. Wenig Bebauung (zumindest damals noch), viel Natur, tolle Strände und sehr schöne Wanderwege. Wir waren wieder zum Wandern dort und haben die Stille, Abgelegenheit und die schöne Natur genossen. 

4. Wanderung zur Doppelbucht

Nördlich von Agios Georgios Pagi gibt es eine Doppelbucht namens Porto Timoni, hinter dem gleichnamigen Örtchen gelegen. Um dorthin zu gelangen läuft man am Strand von Agios Georgios Pagi entlang bis zum nördlichen Ende. Dort führt dann eine Straße hinauf auf die Klippen und führt direkt dorthin. Man kann das Ziel gar nicht verfehlen, da es dort oben, auf diesem schmalen Inselvorsprung, nur in eine Richtung geht. Man muss sich nur einmal links halten. Der Weg führt auch hier wieder durch wunderschöne alte Dörfer und tolle, satte Natur. Das ist wirklich das Schöne an Korfu, dass es dort so grün ist. Das letzte Stück Weg haben wir als etwas tricky empfunden, da der Pfad sehr schmal und teils steil ist. Die Mühe lohnt sich aber, denn schon bald eröffnet sich der Blick auf die Doppelbucht.

Wir haben dort Halt gemacht, um uns zu stärken und abzukühlen, und sind dann weiter auf den äußersten Zipfel dieses Vorsprungs gelaufen. Hier ist in die Felsen eine kleine Kapelle eingehauen, die wohl ein Pilgerziel ist. Wir waren dort ganz alleine und vor uns eröffnete sich glasklares, sauberes Wasser. Um hineinzukommen musste man etwas unwegsam die Felsen hinunter und dann aufpassen, weil dort wirklich alles voller Seeigel war. An der Einstiegsstelle kamen wir nicht mehr zurück, also schwammen wir ein Stück zu einem Mini-Strand, der sich dort anschloss. Hier konnte man auch nur auf Zehenspitzen aus dem Wasser, da wirklich alles mit Seeigeln übersät war. Die extra Wegstrecke lohnt sich aber auf jeden Fall, da auch dieses Stückchen Insel wunderschön und abgelegen ist. 

5. Trip in die Hauptstadt von Korfu: Kerkira

Wieder gemeinsam mit Ute und Thomas haben wir einen Ausflug in Korfus Hauptstadt unternommen. Auch der lohnt sich auf jeden Fall, denn Kerkira hat eine wunderschöne Altstadt mit tollen alten Häusern, verwinkelten Gassen und netten Geschäften. Unser Ziel war die alte venezianische Festung, ein Bollwerk, das Kerkira vorgelagert ist. Die Anlage ist in mehreren Stufen aufgebaut, so dass man sich bei der Besichtigung langsam immer weiter nach oben schlängelt. Mit jeder Stufe wird die Aussicht besser. Ein Besuch lohnt sich. Leider wurden wir an dem Tag erneut von starken Regenfällen überrascht, so dass wir uns in ein Café retten mussten, aus dem wir dann auch nicht mehr rausgekommen sind. Wir hätten uns so gern noch weiter die Stadt angesehen, doch der Tag fiel sprichwörtlich ins Wasser. Weil wir keine Regenschirme oder Jacken dabei hatten mussten wir improvisieren … Die Betreiber des Cafés hatten große blaue Müllsäcke. In die haben wir ein Loch für den Kopf geschnitten und sie uns übergeworfen. 😀 So sind wir dann zurück durch die Stadt zum Auto gelaufen. Wenigstens noch ein großer Lacher an dem Tag. Aber es war wirklich schade, da wir von Kerkira noch nicht viel gesehen hatten. Auch hier: ganz klare Empfehlung, sich die Hauptstadt anzusehen.

Wir hatten auch hier einen zweiwöchigen Urlaub gebucht. Doch weil uns Korfu so gut gefallen hat, haben wir kurz vor Abreise spontan beschlossen, den Urlaub ein paar Tage zu verlängern. Leider gab es in der Villa Nina keine freien Appartments mehr, also haben wir uns auf die Suche gemacht und im Dorf nachgefragt. Mit der Hilfe eines netten alten Mannes haben wir ein neues Domizil am anderen Ende des Dorfes gefunden. Es war nicht so schön wie das vorherige, tat aber seinen Zweck für die paar Tage und lag im Budget. 

6. Korfu Fazit

Wir haben übrigens noch nirgendwo sonst so guten frischen Knoblauch gegessen, wie auf Korfu. Das werden wir nicht vergessen. Auch sonst gibt es dort in den Läden schönes, frisches Gemüse und natürlich frischen Fisch. Die Kosten für die Verpflegung waren im Rahmen, aber natürlich teils auch etwas teurer als hier, da es eine Insel ist. Alles in allem kann man dort aber für wenig Geld einen tollen Urlaub machen. Agios Georgios Pagi ist auch deshalb schön, weil es keine großen Hotelanlagen gibt. Der Strand ist nicht zugebaut, Hotels in vorderster Reihe sind flach gebaut und klein. Wie gesagt ist es dort nicht wirklich touristisch. Vielleicht hat sich das heute geändert. Damals waren auch viele Gebäude super billig zu verkaufen. Wir haben uns in Korfu, die grüne Perle Griechenlands auf jeden Fall sofort verliebt und empfehlen sie wärmstens weiter! Jedenfalls die Orte, an denen wir waren. 

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