Hello Pachamama
Hoi An Altstadt

Hoi An Vietnam: Visum, Anreise, Unterkünfte, Einkaufen, Preise, Tipps

Zu diesem Zeitpunkt leben wir bereits seit knapp zwei Monaten in Hoi An und planen unseren weiteren Aufenthalt. Wie das genau aussehen wird erfährst du auf unserem Instagram-Kanal @hello_pachamama. Wie immer beginnen wir in unserem ersten Beitrag zu unserer neuen Reisedestination mit den Basics.

1. Visum Vietnam

Vietnam bietet seit ein paar Monaten ein Visum-Programm an, das es bestimmten Staatsangehörigen erlaubt, entweder eine gewisse längere Zeit ohne Visum oder mehrere Monat mit Visum im Land zu bleiben. Als deutscher Staatsbürger kannst du momentan bis zu 45 Tage visumfrei in Vietnam einreisen. Mehr Infos dazu findest du hier. Für einen längeren Aufenthalt bis zu drei Monaten musst du ein Visum beantragen. 

Hier findest du den Link zur Seite der Immigration. Die Oberfläche ist etwas oll und es kommt häufig zu Fehlermeldungen, so dass du teils noch einmal neu beginnen musst. Doch lass dich davon nicht abhalten. Wenn du alles richtig ausfüllst, wird dein Visum auch bestätigt. Wenn nicht, kommen Rückfragen und du hast die Möglichkeit, deine Angaben zu verbessern. Wir haben drei Tage auf Rückmeldung gewartet und dann erst einmal Fehler behoben (ich musste ein neues Foto hochladen, denn das muss ein aktuelles Selfie sein; Martin hatte seinen Namen nicht korrekt eingetragen). Dann dauert es noch einmal etwa so lang, bis das Visum durch ist. Am Wochenende werden die Anträge nicht bearbeitet. Bitte bedenke, dass es in der Immigration am Flughafen am Beamten liegt, ob er dir die vollen drei Monate Aufenthalt gewährt. 

2. Anreise Hoi An

Wir sind mit Air Asia von Kuala Lumpur nach Da Nang, International Airport, geflogen. Der Flug dauerte bequeme 2,5 Stunden und verlief unkompliziert. Auch die Einreise ins Land verlief ohne Probleme. In der Regel bieten die Hosts Transfers vom Flughafen zu den Unterkünften an, so wie bei uns auch. Die Fahrt nach Hoi An dauert etwa eine halbe Stunde.

3. Unterkünfte Hoi An

Mal wieder das leidige Thema. Wir hatten unsere Unterkunft in Hoi An diesmal über eine Facebook-Gruppe organisiert, da auf Airbnb nicht wirklich viel zu finden ist. Es fehlt hier meist an Küchen, gutem Internet oder viele Wohnungen befinden sich in Appartment-Anlagen, die für uns aufgrund von Lautstärke (Parties am Pool, gestapelte Wohnungen mit dünnen Wänden) nicht infrage kommen. Bereits vor unserer Anreise in Vietnam gab es mit der Verwalterin eine Differenz, die wir zwar lösen konnten, die jedoch keinen guten Eindruck auf uns machte. Vor Ort bestätigte sich der schlechte Eindruck und zudem roch die Wohnung komplett schimmelig und muffig, es wurden sogar verschimmelte Handtücher und Bettwäsche angeboten. Als wir das angemerkt haben hieß es nur „Ihr könnt das ja waschen. Oder nicht. Dann benutzt sie nicht.” Alles klar, danke auch! Zu unserem Glück hatten wir noch nichts bezahlt und auch am Tag der Anreise nicht und so blieben wir eine Nacht und haben uns am nächsten Tag sofort nach einer neuen Bleibe umgesehen. Ich habe noch einmal meine Airbnb-Favoriten durchsucht und wir hatten Glück, denn eine Wohnung wurde gerade frei. Wir sind gleich hingefahren und haben zugesagt. Bis jetzt leben wir hier in Cam Chau in einem Zimmer mit winzig kleiner Küche. Doch Energie, Host, Einrichtung und Flair haben überzeugt. 

Generell bietet es sich hier an, vor Ort nach Unterkünften zu suchen. Wenn du keine Küche brauchst und die normale Bettensituation für dich passt, hast du eine große Auswahl an sehr schönen und bezahlbaren Unterkünften und wirst schnell etwas finden. Bei mehr Bedürfnissen wird das schon schwieriger, vor allem auch Ruhe, denn hier ist Karaoke beliebt und es kann sein, dass entweder eine Bar oder ein Karaoke-liebender Nachbar direkt in der Nähe deiner Unterkunft sind. Die Bassboxen werden hier auf Anschlag gedreht. Es ist zwar eine gesetzliche Ruhezeit von 22:00 Uhr vorgegeben, doch scheinbar halten sich nicht alle daran und so oder so ist es einfach nur Lärm.Vor Ort gibt es natürlich auch die besseren Preise und um unangenehme Überraschungen zu vermeiden ist das sowieso angeraten, nur nicht immer und für jeden möglich. Für uns beispielsweise aus der Ferne nicht machbar.

4. Roller mieten in Hoi An

Die beste Rollervermietung laut unserer aktuellen Gastgeberin in Hoi An soll Hoi An Bike Rental sein und wir können uns nicht beklagen, denn unser Roller ist super und das haben wir auch schon oft von den Locals gehört. 😉 Wir haben dort am Tag des Umzugs einen Roller für 70€ pro Monat gemietet. Inbegriffen sind Lieferung und Abholung plus Reparaturen, die nicht von dir verschuldet sind. Nach dem ersten Monat haben wir den Roller zum Check abgeben und für die Tage einen Ersatz erhalten. Eine nötige Reperatur wurde ohne Probleme übernommen. Einmal Volltanken kostet ca. 70.000 VND.

5. Einkaufen in Hoi An: Markt oder Supermarkt?

Alle frischen Lebensmittel kaufst du am besten auf dem Markt ein. Ba Le Market in Cam Chau ist der beste Markt hier und die Preise sind um die Hälfte günstiger als auf den Märkten in Hoi An, wo die Touristen grundsätzlich mehr abgezockt werden. Wir waren als erstes auf einem Markt in Hoi An (nicht der in der Altstadt) und waren happy, als wir beim nächsten Mal die Preise auf dem Ba Le Market gehört haben. Die Händler in Hoi An waren auch sehr viel unfreundlicher.  

Reis, Nudeln, Dosenware, Süßigkeiten, Softdrinks und eine kleine Auswahl Obst und Gemüse bekommst du im Winmart. Hier gibt es mehrere Filialen unterschiedlicher Größe mit etwas unterschiedlichem Sortiment. Den nächsten größeren Supermarkt (Coop) gibt es erst in Da Nang und auch dieser hat bzgl. des Sortiments nicht wirklich überzeugt. Da waren wir von Kuala Lumpur schon sehr verwöhnt. 

Bio Produkte von Lebensmitteln, über Körperpflege bis Putzmittel bekommst du im Xanh Xanh Markt. Das hier ist die größere von zwei Filialen in Hoi An. Hier kaufen wir auch immer bestimmtes Gemüse, das nicht so teuer ist, oder wenn wir etwas spezielles möchten. 

Ebenfalls Bioware erhältst du im Ladengeschäft des Veggie Saigon, wo du frisch gemachte Sojamilch und Tofu aus non GMO-Sojabohnen kaufen kannst. Eine 750ml-Flasche Sojamilch kostet 30.000 VND, was gerade mal ca. 1,15€ ist. Ein 400g-Pack Tofu kostet, glaube ich, 40.000 VND, was schon erheblich teurer ist, als auf dem Markt (12.000 VND). Teils sind die Preise hier besser als im Xanh Xanh-Markt, es gibt jedoch keine frischen Lebensmittel. Das Restaurant ist aus unserer Erfahrung heraus nicht so empfehlenswert, da die Jungs, die dort bedienen a) denken, sie könnten dich bzgl. deiner Anfragen veräppeln und b) wir herausgefunden haben, dass sie – zumindest für die Suppen – Glutamat verwenden obwohl sie sagen, dass sie dies nicht tun. Problem dabei: Sie kennen offensichtlich ihre Produkte nicht, denn sie machen die Suppe leider mit einer Fertigmischung, die Glutamat enthält. Als wir das gesehen und sie darauf hingewiesen haben, wollten sie das erst gar nicht verstehen, wirkten danach aber tatsächlich ein wenig geschockt über diese Erkenntnis. Das ändert jedoch nichts am chaotischen und falschen Angebot. Für Menschen mit einer Glutamatallergie könnte das böse enden und wir versuchen in Restaurants, wo es geht, dieses Gift zu vermeiden. Mehr als die Suppen haben wir nicht probiert.  

6. Preise, Bezahlung und Fallstricke in Vietnam

Du musst hier auf jeden Fall darauf vorbereitet sein zu verhandeln, denn in der Regel wird dir erstmal ein wesentlich höherer Preis als gerechtfertigt angeboten. Auch, wenn die Locals so gern sagen „same same Vietnam” ist das leider nicht so. 

Bzgl. Unterkünften bist du normalerweise an den Preis der Plattformen gebunden, doch vor Ort sieht das schon anders aus. Wir haben für unsere aktuelle Unterkunft mehr als 100€ Rabatt pro Monat erhalten. Und das, obwohl wir erst einmal nur zwei Wochen geblockt haben. Wir haben dann Stück für Stück verlängert und bezahlen immer in bar für zwei Wochen. Zum Thema Häusersuche in Hoi An und Bezahlung wird es einen extra Artikel geben. 

Unsere erste Gastgeberin von der schimmeligen Unterkunft hatte uns einen Roller zum Test zur Verfügung gestellt. Ich hatte bereits über Facebook gefragt, wieviel ein Roller pro Monat kostet und es hieß, 50 – 70$. Nun wollte sie plötzlich 120$ haben, wozu wir natürlich nicht eingewilligt haben. Sofort fiel der Preis wieder auf 70$ zurück, doch da wir sowieso ausgezogen sind, haben wir den Roller nur, wie vereinbart, einen Tag getestet und ihn nicht weiter genutzt, da er auch total kaputt war. Halte dich also besser an eine gute Vermietung.

Auf dem Markt wird es dann schon schwieriger, denn anfangs kennt man die örtlichen Preise noch nicht. Und wenn du Obst, Gemüse, Kräuter, Tofu, Fisch und Fleisch kaufen möchtest, musst du hier auf den Markt gehen. Es ist eine Aufgabe, die ehrlichen Händler zu finden. Am besten fragst du erstmal an verschiedenen Marktständen die Preise für deine Wunschprodukte ab. So weißt du, wer fair ist. Eine gute Methode, den wirklichen Preis herauszufinden ist es, abzulehnen und zu gehen. Teils purzeln die ersten Angaben hier noch zwei Stufen nach unten. Gerade auf dem Markt hörst du ständig „same same Vietnam”, doch dem ist eben nicht so. Zudem sind einige Locals, vor allem die Älteren, sehr unfreundlich und mürrisch, was das Einkaufen manchmal zu einem Spießrutenlauf macht. Finde also, wie wir, deine guten Händler und bleibe bei ihnen.

Uns ist es letztens erst passiert, dass eine super grimmige und unfreundliche Händlerin, die jedoch Avocados im Angebot hat, nach mehrmaliger Wiederkehr plötzlich mehr Geld pro kg haben wollte. Wir sagten, dass es immer 40.000 VND waren, doch sie blieb bei ihrem neuen Fantasiepreis von 45.000 VND. Ist vielleicht nicht viel, doch möchte man so behandelt werden? Da wir nicht wussten, ob andere auch gerade Avocados hatten (es gibt nicht überall alles), haben wir ein letztes Mal dort gekauft, ihr jedoch zu verstehen gegeben, dass wir das extrem uncool finden und das das letzte Mal war, dass wir zu ihr gekommen sind. Sie hat uns dann tatsächlich noch völlig abschätzig das ganze Geld quasi hinterhergeworfen, doch dieses Karma darf gern bei ihr bleiben. An einem anderen Stand mit Avocados haben wir uns dann nach dem Preis erkundigt und es war, wie erwartet, auch an diesem Tag derselbe, wie immer. Anderes Erlebnis: Wenn du nichts bei einer gewissen Händlerin kaufst, schreit sie dich an. Man braucht manchmal ein dickes Fell hier. 

Was für den Gemüsemarkt gilt, gilt auch für jeden anderen Markt und auch kleine Supermärkte, die die Preise nicht ausschreiben. Sag „nein danke”, mach dich auf, hör dir den nächsten Preisvorschlag an und dann zögere weiter. Zwei Korrekturen nach unten sind normal. Wenn du dann noch in Laune bist, verhandle weiter und schau, was passiert. Stell dich trotzdem auf blöde Kommentare und eventuelles Nachmeckern ein. Das passiert hier leider oft, was nervig sein kann. Augen zu und durch.

7. Lebensmittelpreise auf dem Markt: Beispiele

Hier ein paar Beispiele, was Lebensmittel auf dem Markt kosten. Damit du besser vorbereitet bist als wir. 😉 Unser Host weiß seltsamerweise auch nicht wirklich Bescheid.

1 Ei: 3000 VND

1 kg Avocados: 40.000 VND

1 Bund Bananen: 20.000 VND 

1 kg Weintrauben normal: 40.000 VND

1 kg Weintrauben schmal: 60.000 VND 

1 Stück Tofu aus dem Pott: 3000 VND

1 kg Kartoffeln / Möhren: 23.000 VND

1 kg Tomaten: 23.000 VND 

1 gut gefüllte Tüte Kräuter: 10 – 15.000 VND

1 Tüte Morning Glory: 10.000 VND

1 frische Kokosnuss: 25.000 VND

1 Hühnchen aus dem Garten: max. 150.000 VND (Organe sind raus, aber sonst alles dran)

1 kg Durian große Kerne: 40.000 – 55.000 VND

1 kg Durian kleine Kerne: 80 – 100.000 VND

8. Mentalität der Locals

Bevor wir nach Vietnam gereist sind habe ich des öfteren von der Unfreundlichkeit der Locals gehört. Und nach der Ankunft auch, dass die Menschen in Hoi An noch die nettesten sein sollen. Also nach den bisher sechs Wochen hier, können wir folgendes sagen: Es kommt darauf an! 

Es gibt hier sehr viele sehr nette Locals, die dir gern helfen, grüßen und sich freuen, wenn du etwas bei ihnen kauft. Damit meine ich jetzt die älteren. Die jungen Menschen sind in der Mehrzahl freundlich und offen. 

Dann gibt es andererseits einige ältere Menschen, die nur grimmig, unfreundlich und abweisend sind. Auch einfach so, ohne Berührungspunkt. Das war der vornehmliche Eindruck in den ersten zwei Wochen. Wir können nur mutmaßen, ob das etwas mit der Vergangenheit zu tun hat, doch nach einer Gewöhnungsphase fällt das für uns tatsächlich nicht mehr so ins Gewicht, da wir viele positive Erfahrungen machen. Der letzte Zusammenstoß war mit der Händlerin am Markt, doch dann geben wir eben kontra und meiden die Person. 

Gerade, wenn es ums Verkaufen geht, wird bei der Ansprache ein Lächeln aufgesetzt, das jedoch sofort fällt, wenn du nichts kaufst. Vor allem in der Altstadt ist das besonders schlimm und dort zahlst du auch grundsätzlich für alles mehr. Irgendwann ist man abgehärtet und lässt das nicht mehr an sich ran. 

Auf der anderen Seite hat mich eine liebe Omi, als wir mit ihrer Familie wegen einer Unterkunft gesprochen haben, einfach so in den Arm genommen, gedrückt und gar nicht mehr losgelassen. Sie hat die ganze Zeit geredet und ich habe sie nicht verstanden, doch hier zählt die Sprache des Herzens. Auch unsere Haupt-Marktfrau ist eine ganz liebe und freut sich immer, wenn wir wir kommen. Es gibt dann auch jedes Mal Kleinigkeiten, wie Frühlingszwiebeln, Chillies oder Kräuter als Goodie zum Einkauf dazu. Zudem ist die Gesamt-Energie hier einfach so gut für uns, dass wir über manches besser hinwegsehen können. Hoi An ist einfach schön!

Weiter geht es dann im nächsten Artikel mit Ausflügen, Restaurant-Empfehlungen und Co. 

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