Hello Pachamama
Tour nach El Limon

Halbinsel Samaná Dominikanische Republik (Teil 2)

1. Individuelle Quad-Tour über die Halbinsel Samaná mit Lutz

Wie bereits erwähnt hatte ich auf Facebook Lutz aufgetrieben, der individualisierte Touren über die Halbinsel Samaná anbietet. Wir haben uns ganz entspannt im Restaurant getroffen, um alles zu besprechen und die Daten auszumachen und ein paar Tage später ging es mit dem Quad bei 80 Sachen, einer Machete und seiner Frau im Gepäck (Lutz ist eben vorbereitet ;-)) quer über die Halbinsel Samaná.

1. 1. Boca del Diablo

Martin ist mit mir hinten drauf gefahren, denn ich habe mich bei dem verrückten Verkehr nicht getraut, selbst zu fahren. Oft gilt hier das Recht des Stärkeren und man braucht gute Nerven. 😀 Unser erstes Ziel an diesem Tag solle der Boca del Diablo sein, der Mund des Teufels, am ganz östlichen Ende der Halbinsel Samaná. Auf dem Weg dorthin machten wir allerdings sehr schnell Bekanntschaft mit zwei Polizisten, die wohl Ihr Tages-Taschengeld kassieren wollten. Sie hielten uns auf (Lutz hatte immer seine dominikanische Frau dabei, was z.B. in solchen Situationen hilfreich sein kann) und diskutierten mit den beiden. Auf Nachfrage sagte er uns, dass es eigentlich nur um Bestechungsgeld geht, wir die aber so schnell jetzt nicht mehr los werden. Und das sind wir auch leider nicht. Auf dem Weg zum Boca Del Diablo haben wir noch an einem schönen Aussichtspunkt und einer Marmor-Miene Halt gemacht.

Sie sind uns bis zum Boca nachgefahren und sogar mit uns dorthin gelaufen. Dann hat einer auch noch Druck gemacht, dass wir jetzt mal schnell machen sollen. Da habe ich dann doch mal das spanische Wort ergriffen und ihnen zu verstehen gegeben, dass wir hier eine bezahlte Tour machen, ich Urlaub habe und mir all das hier in Ruhe ansehen will. Das hat tatsächlich geholfen. Obwohl ich kurz Angst hatte, dass er mir jetzt ins Knie schießt. Naja. 😉 

Der Boca del Diablo ist ein großes Loch auf einem felsigen Küstenabschnitt, der unterhöhlt ist. Das Wasser rauscht in diese Höhlen und aus dem Loch kommen sozusagen Höllengeräusche. Es ist schon spektakulär, so wie der ganze Abschnitt. Der Atlantik ist wild, das Wasser rauscht und spritzt in die Höhe. 

1. 2. Cueva de Agua

Auf dem Rückweg sind wir dann zum Glück die Polizisten losgeworden, die Lutz vor dem Boca bereits geschmiert hatte, und die Küste entlang zur Cueva de Agua gefahren. Auch hier ist die Küste der Halbinsel Samaná felsig und steil, was dazu führt, dass das Wasser des Atlantik bei wildem Wellengang meterhoch über den Abhang hinaus in die Höhe schießt. Einfach toll und sehenswert! Zwischen den Felsen finden sich sehr viele versteinerte Korallen. 

1. 3. Playa El Valle, Halbinsel Samaná

Danach ging es weiter ein Stück über die Insel und zum Playa El Valle, ein kleiner Geheimtipp. Der Strand liegt versteckt hinter dem Dschungel und der Weg dorthin führt durch dichtes Grün. Es gibt eine Strandbar und Liegen dort, doch es waren vielleicht zwei andere Besucher da und so haben wir in Ruhe einen erfrischenden Drink genossen. Es lohnt sich, sich eine Weile in El Valle aufzuhalten oder dort ein paar Tage zu verbringen.

1. 4. Playa Rincon

Danach ging es weiter zum Playa Rincon, ebenfalls ein wunderschöner karibischer Traumstrand, der aber auch ein touristisches Ziel ist. Es gibt dort eine Hotelanlage. Türkises Wasser, weißer Sand, Palmen, herrlich. Hier haben wir noch eine Weile verbracht und uns abgekühlt. Das ist das schöne an individuellen Touren: Man hat Luft, kann sagen, was man möchte, kaum Zeitdruck (kommt darauf an, wieviel man sehen will) und keine anderen Gäste, die was anderes wollen. 

Nun war es langsam Zeit sich auf den Rückweg zu machen, da wir in Samaná auch noch etwas essen wollten. Ein Teil des Wegs ging es bergauf und wir haben nochmal gehalten, um die Aussicht zu genießen. Als wir unseren Quad starten wollten, sprang es nicht mehr an und Lutz hat das nicht mitbekommen und ist voraus gefahren. Alles Rufen brachte nichts. Ok. Wir allein in der Pampa mit nicht mehr funktionstüchtigem Quad. Ein freundlicher Dominkaner kam des Wegs und fragte, ob er uns helfen könne, wusste dann aber auch nicht weiter. Nach ein paar Minuten ist Lutz zum Glück zurückgekommen und wir haben festgestellt, dass der Tank leer war. Na ganz toll, was jetzt? Da half nur noch schieben, also hat er unseren Quad mit seinem den Berg herauf geschoben und nach der Spitze ging es nur noch bergab. Und zwar tatsächlich den ganzen Weg bis zur Stadt Samaná und das Zentrum, wo wir es schließlich nur mit Rollkraft bis zum Zapfhahn geschafft haben. 😀 Wir haben uns darüber wirklich kaputt gelacht und solche Erlebnisse machen doch das Leben aus. 

1. 5. Playa Moron, Halbinsel Samaná

In einer kleinen Bude (Geheimtipp von Lutz) haben wir dann noch leckeres Essen genossen und uns auf den Weg Richtung Las Terrenas gemacht. Zuvor haben wir noch an einem der schönen Strände gehalten, ich glaube es war der Playa Moron, wo ich dann mal das Quad übernommen habe. Bis nach Hause habe ich mich aber doch nicht getraut. 🙂 

2. Individuelle Tour zum Salto El Limon auf der Halbinsel Samaná

Ein paar Tage später haben wir gleich noch einen Ausflug mit Lutz gemacht. Diesmal zusammen mit einem anderen Pärchen, aber das hat gut gepasst, weil wir uns gut verstanden haben. Dafür haben wir einen Rabatt bekommen. Martin und ich sind dann erstmal mit dem ersten “Bus” des Tages (kleine Kastenwagen, die durchs Dorf fahren und Leute aufsammeln) nach El Limon zum vereinbarten Treffpunkt gefahren. Zufälligerweise saß im Bus Max, den wir Tage zuvor am Strand kennengelernt und uns ab da regelmäßig getroffen haben. Welche Rolle er in unserem Leben spielen sollte, wussten wir da noch nicht. 😉 

Man kann rauf zum Salto zu Fuß laufen, doch Lutz hat die Tour zu Pferd geplant. Es gibt dort einige Anbieter, die die Besucher per Pferdekarawane den Weg hinauf lotsen. Ich habe mich bei ihm nochmal versichert, ob die die Pferde auch gut behandeln und er meinte, dass das schon alles passt. Doch ich hatte eher den Eindruck, dass die Tiere wie Zirkuspferde behandelt werden. Auf dem Weg zu den Pferden sind wir auch an einigen Hahnenkampf-Stationen vorbei gekommen. Ist mal eines der Pferde nach den Vorstellungen der Jungen, die uns begleitet haben, nicht schnell genug oder etwas abseits der eingetretenen Pfade gelaufen, gab es Stockhiebe. Mein Pferd hat das ein paar Mal getroffen, da es auch gern mal den anderen der zwei Pfade lief (was ich gut fand, eigener Kopf und so, aber dabei total brav und entspannt) und da habe ich dem Jungen gesagt, dass er das bitte lassen soll und ich mich schon darum kümmere, dass das Pferd mitläuft. Nein, so was kann ich nicht sehen und finde das auch scheiße.

Auf dem Weg gilt es auch tieferes Gewässer des Flusses zu überqueren, der ins Tal fließt, und dafür braucht man dann doch ein Pferd, da das Wasser zu tief ist. Oder man schwimmt, was mit Gepäck allerdings schwierig ist. Es kommt auch darauf an, wieviel Wasser der Fluss gerade führt. 

Oben angekommen gibt es eine große Bude, wo man Essen und trinken kann und auf der anderen Seite führt ein Weg hinab zu den Wasserfällen. Hier befindet man sich in einer wunderbaren grünen Berglandschaft. Vor dem Salto El Limon gibt es noch einen kleineren Wasserfall, dessen Becken man durchqueren muss. Man sollte auf jeden Fall auch früh am Tag dort sein, um Menschenmassen zu vermeiden. Wir hatten Glück und es war nicht so viel los. Im Becken des Salto kann man baden, das Wasser ist natürlich sehr kalt, aber nach so einem Auf- und Abstieg natürlich super erfrischend. Der Salto El Limon ist 52 Meter hoch und damit der höchste Wasserfall der Insel. 

Die Tour war nicht so lang, wie die Quad-Tour und es lohnt sich auf jeden Fall, den El Limon zu besuchen. Der Aufstieg durch den Wald ist wunderschön, der Wasserfall ist wunderschön und es ist ein tolles Erlebnis. Wie gesagt kann man auch zu Fuß rauf, doch wir haben uns sagen lassen, dass man das alleine nicht machen sollte, wegen der Überfallgefahr. 

3. Brennende Müllhalden, gestohlene Rucksäcke und verlorene Träume

Überhaupt wird davon abgeraten, auf der Halbinsel alleine durch das Grün zu streifen und nachdem, wie wir Las Terrenas und Umgebung erlebt haben, würde ich das auch nicht machen. Ich habe mich dort nie wirklich sicher gefühlt, was auch daran lag, dass die Menschen uns zum größten Teil feindselig und unfreundlich begegnet sind. Alle sprechen immer von der dominikanischen Freundlichkeit – wir haben sie vergeblich gesucht. Zumindest dort. Natürlich gab es Einzelfälle, aber das waren eben Einzelfälle. Und was wir so von Mitreisenden und Bekanntschaften mitbekommen haben, waren wir mit diesem Empfinden nicht allein. Jake, der Amerikaner, der im Haus unter uns wohnte und wegen der Hurricanes sein neu aufgebautes Leben auf der Nachbarinsel Puerto Rico komplett verloren hatte, war wenig begeistert von seiner Übergangsbleibe. Er sagte uns, dass die Gastfreundschaft und Freundlichkeit in Puerto Rico nicht mir hier zu vergleichen seien. Aus Kummer trank er jeden Tag. Manchmal hörten wir aus seiner Wohnung einen lauten Rumms und haben gefragt, ob alles in Ordnung ist. Er war dann offensichtlich betrunken umgefallen. Wie es ihm wohl heute geht und ob er wieder in Puerto Rico ist?

Mir wurde am Strand hinter Punta Popy mein Rucksack geklaut, obwohl Martin genau daneben lag. Ich war im Wasser, der Wind pfiff uns um die Nase, Martin hatte die Augen zu und das nicht mitbekommen. Es waren zum Glück keine Wertsachen darin, aber Klamotten, Badezeug, usw. Danach war meine Laune erstmal richtig mies. Wir haben das der sog. “Touristenpolizei” gemeldet, doch bis die mal was machen, kann man lange warten. Erst war niemand zuständig, dann war niemand da, dann hat sich zwar ein Beamter des Problems angenommen, doch passiert ist nichts. Carlos, ein Dominikaner, den wir kurz zuvor kennengelernt und uns öfter mit ihm unterhalten haben, hat dann wohl noch versucht etwas für uns zu regeln, da er einen Freund bei der Polizei hat. Aber er sagte selbst, dass man da nicht drauf hoffen braucht. Wir haben uns danach mit französischem Gebäck in einem der vielen französischen Läden getröstet. In Las Terrenas sind viele Franzosen und ihnen gehört gefühlt die halbe Strandpromenade. 

Ansonsten fasst mein Kartentext ganz oben im Post wohl ganz gut zusammen, wie der Urlaub in Las Terrenas für uns war: Ein Mischmasch aus positiv und negativ, mal so, mal so. Die tolle Natur, die wunderschönen Strände und die vielen Erlebnisse und Begegnungen haben so einiges wett gemacht, doch wir würden nicht wieder dorthin kommen. Mehrere Tage die Woche brennt die Müllhalde etwas außerhalb des Ortes und giftige Plastik- und Mülldämpfe ziehen durch die Stadt und dann natürlich auch in die Wohnung. Vorwiegend abends und Nachts. 

4. Noch ein Tipp für Zigarrenliebhaber

In der Calle Duarte gibt es den Laden „Cigars El Mundo Puro At Marco”. Die Dominikanischen Zigarren gelten – zumindest bei den Dominikanern – als die Besten der Welt und vor allem besser, als Kubanische! Wir sind keine Kenner, also mach dir besser selbst ein Bild. 😉 Jedenfalls haben wir uns dort ab und an eine Zigarre und ich einen Zigarillo gekauft und gemütlich am Strand oder auf der Veranda gepafft. So, wie sich das in der Karibik gehört. 😀 

Die Dominikanische Republik ist groß und es gibt noch viele schöne Fleckchen dort. Ob wir das Land nochmal besuchen werden, wissen wir nicht.

Hier geht es zu Teil 1.

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