In unserem letzten Beitrag haben wir die Kissonerga vorgestellt, wo wir die ganzen 4,5 Monate auf gelebt haben und das zum Bezirk Paphos, Zypern gehört. Von dort aus sind es mit dem Auto nur ca. 15 – 20 Minuten bis in die Stadt Paphos. Versuche am Hafen von Paphos einen Parkplatz zu finden. Bei uns hat das glücklicherweise geklappt und zwar kostenfrei. Dort wartet mit dem archäologischen Park auch schon die erste Sehenswürdikeit auf dich. Ließ weiter für alle Infos!
Hier geht es zum ersten Youtube-Video aus Zypern.
1. In und um die Stadt Paphos
Die Stadt Paphos liegt unweit von Kissonerga und ist mit dem Bus 615 in gut 15 Minuten zu erreichen. Es gibt mehrere Stationen zum Aussteigen und wenn du direkt nach Paphos möchtest, dann fahr bis zur Endstation Hafen.
5. 1. Pahpos Altstadt?
Als wir das erste Mal nach Paphos kamen, haben wir gar nicht mitbekommen, dass das ganze Leben sich unten an der Promenade abspielt. Wir brauchten unbedingt einen Supermarkt und der fand sich oben in der eigentlichen Stadt. Zudem dachten wir, dass „Paphos old town” Altstadt bedeutet und es dort ein bisschen was zu sehen gibt. Pustekuchen. Paphos hat diesbezüglich nichts zu bieten.


In dieser Erwartung und weil wir die Strecke unterschätzt haben, sind wir den ganzen Weg bergauf gelaufen und die Straße zog sich einfach unendlich. Du kannst dir vorstellen, dass es auch noch sehr heiß war. Das war am ersten Wochenende nach unserer Ankunft. Völlig ausgehungert haben wir ein nicht-touristisches Lokal gesucht und haben nur zwei gefunden, dafür gleich nebeneinander. Wir haben uns also für eines entschieden, das an dieser Straße war (es ist leider nicht in Google Maps verzeichnet) und angeblich das beste Schweine-Kebab in der ganzen Region haben soll. Das haben die beiden anderen Gäste zumindest behauptet. Wir essen Schwein zwar nicht so gern, doch alles andere war aus.
Es gibt in den zypriotischen Restaurants übrigens in der Regel Kebab, Sandwiches und Meze. Meze bekommst du in ausgewiesenen Lokalitäten. Kebab ist dort – neben Meze – das Nationalgericht. Kostenpunkt in diesem Restaurant (Tzatziki kam extra, was ungewöhnlich ist, denn normalerweise ist der dabei) um die 8 € pro Person und es hat gut geschmeckt, war aber nichts außergewöhnliches. Wenn du wissen möchtest, wie die Kebabs aussahen, sieh dir unser Youtube-Video an.
Leider haben wir es nicht geschafft, einmal Meze zu probieren, da wir unerwarteterweise das Auto „verloren” haben und dann nicht mehr gut aus Kissonerga rauskamen. Ansprechende Restaurants für Meze gibt es in Tala.
Oben in der Stadt gibt es jedenfalls noch einige Bars und Restaurants, doch tagsüber ist dort überhaupt nichts los. Wie es abends ist, wissen wir nicht. Paphos ist jedenfalls eine rein touristische Stadt.
5. 2. Tipp für Paphos
Nur in Paphos gibt es einen Bioladen namens „Health Basket”. Er ist nicht groß, doch das Sortiment reicht aus und es gibt vieles, das es auch in deutschen Biomärkten gibt. Gute Gewürze beispielsweise, Tees, Kosmetik, fluoridfreie Zahnpasta (!), etc.
5. 3. Hafen und Bar Street Paphos
Entlang der Küste zieht sich die Hafenanlage von Paphos, an der du sehr viele Restaurants, Eiscafés und Läden mit Mitbringseln findest. Zu einem Restaurant gehört ein großer Pelikan, der dort angeblich freiwillig als Findelkind in zweiter Generation lebt. Seine Flügel sind gestutzt, wie freiwillig kann das also sein? Wir sehen das eher als Masche, um Touristen anzulocken und glauben dem Kellner, der unsere Nachfrage beantwortet hat, nicht.


In entgegengesetzter Richtung der Hafenanlage gelangst du entlang einer Flaniermeile, auf der es ebenfalls ein Restaurant am anderen sowie eine Bude mit billigem Ramsch nach der anderen gibt, zur Bar Street.


Es gibt dort auch eine ausgewiesene Badebucht und Hotels, doch die Bucht hat keinen Strand und ist komplett betoniert. Etwas weiter hinten gibt es wohl noch Strände, doch wir wissen nicht, ob das private Hotelstrände sind. Die Bar Street ist das absolute Bespaßungsviertel von Paphos und hier kannst du jede Nacht feiern, wenn du möchtest. Es gibt hier nur Bars und Restaurants, ab etwa 22:00 Uhr geht es los. Einen richtigen Club mit guter elektronischer Musik wirst du dort allerdings nicht finden, denn die Polizei hat solche Musik verboten. Nach deren Philosophie soll so niemand zum Konsum von Substanzen angeregt werden. Nach allem, was wir von Barpersonal in der Gegend erfahren haben, kannst du im Raum Paphos diesbezüglich allerdings sehr einfach auf deine Kosten kommen, wenn du die richtigen Leute fragst. Wir würden es dir jedoch nicht raten, da die Strafen selbst für Kleinstmengen Gras sehr hoch sind.
2. Archäologischer Park Paphos
Der archäologische Park von Paphos („Paphos archeological park”) befindet sich genau am Hafen, wo auch der Bus 615 endet. Den Park in Bild und Ton gibt es in unserem Youtube-Video. Es ist eine sehr weitläufige Anlage und wenn du alles in Ruhe sehen möchtest, nimm dir mindestens drei, besser vier Stunden ab dem zeitigen Vormittag Zeit. Die Sonne knallt dort extrem herunter, also schütze dich besser mit einem Hut. Wir haben das versäumt und gegen Ende wurde es einfach nur anstrengend. Der archäologische Park ist die Ausgrabungsstätte von etwa einem Drittel des antiken Paphos und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.




Die ausgegrabenen Gebäude stammen fast ausschließlich aus der Römerzeit, wobei der Park Bauten vom 4. Jhd. v. Ch. bis zum Mittelalter beherbergt. In den diversen Villen und dem Palast des Statthalters gibt es einige tolle Mosaike zu bestaunen.




Die Anlage selbst ist sehr schön, weil auf dem ausgedehnten Gelände direkt an der Küste viele Wildblumen wachsen und alles sehr malerisch aussieht. Wenn du dich für alte Ruinen begeisterst, solltest du dem Park auf jeden Fall einen Besuch abstatten.
Eintritt: 4,50€ pro Person
Parken: Parkplatz bei der Bushaltestelle
3. Königsgräber von Paphos
Eine ebenfalls sehr interessante Ausgrabungsstätte ist die Anlage „Königsgräber von Nea Paphos” („Tomb of the kings”). Es handelt sich hier dem Namen zum Trotz nicht um Königsgräber, sondern um einen Friedhof für die besser gestellten Menschen, wie z. B. hohe Beamte. Die Gräber wurden aus dem Stein gehauen und gehen auf die hellenistische (ab 4. Jhd. v. Chr.) und römische (ab 58 v. Chr.) Periode zurück. Manche sind Häusern nachempfunden, was die Gestaltung mit Atrium zeigt.




Wir fanden den Besuch sehr lohnenswert und faszinierend, uns in Gräbern aufzuhalten, die vor über 2000 Jahren schon genutzt wurden. Die Anlage liegt außerdem, wie der archäologische Park auch, sehr schön am Meer und bietet eine tolle Aussicht. Plane mindestens zwei Stunden für eine Besichtigung (ohne Fotos …) ein.



Eintritt: 2,50€ pro Person
Parken: Vor der Anlage
4. Lohnt sich ein Besuch in Paphos?
Wenn du gern die antiken Sehenswürdigkeiten ansehen möchtest, dann auf jeden Fall. Ansonsten hat uns die Stadt jetzt nicht so umgehauen, doch das war bei keiner Stadt auf Zypern der Fall. Westlich von Paphos gibt es ein paar nette Strände, doch auch hier brauchst du auf jeden Fall einen fahrbaren Untersatz.