Das kannst du in vier Tagen in Andalusien sehen!
- 1. Europcar: Mangelhaft!
- 2. Atalaya de Vigilancia
- 3. Mirador de la Granatilla
- 4. Playa de los Muertos, Andalusien
- 5. Agua Amarga
- 6. Obst- und Gemüseland in Andalusien: Von hier kommt dein Essen
- 7. Las Negras und la Isleta
- 8. Mirador de la Amatista
- 9. Cabo de Gata und Faro de Cabo de Gata
- 10. Granada, eine Perle in Andalusien
1. Europcar: Mangelhaft!
Wie schon beim Trip von Alcossebre nach Puerto Rey haben wir wieder über doyouspain gemietet. Leider ist unser Roadtrip, der von Montag – Montag geplant war, aufgrund von Problemen mit dem Mietwagen ab Samstag ins Wasser gefallen. Bereits zu Beginn der Mietzeit hatten wir Probleme mit dem Reifendruck, die sich auch durch Aufpumpen nicht beheben ließen. Am Samstag kam die Systemwarnung dann wieder und wir wollten nicht weiter fahren. Also sind wir zu Europcar nach Mojácar gefahren, um den Mietwagen zu tauschen. Anders als die Infos im Internet es suggerierten, war das Büro von Europcar jedoch das ganze Wochenenden geschlossen. Was überhaupt keinen Sinn macht, wenn man ein Auto mieten möchte.
Der Kundenservice hat uns lediglich vorgeschlagen, zum Flughafen nach Almería zu fahren, um dort einen neuen Wagen zu holen. Da nun aber der Reifendruck viel zu niedrig war und wir mit diesem Auto nicht mehr 1,5 – 2 Stunden über die Autobahn fahren wollten, mussten wir unseren Roadtrip abbrechen. Von Europcar konnten wir keinerlei Kompensation erwarten, da sich das Unternehmen damit herausgeredet hat, dass wir ja die Lösung, nach Almería zu fahren (was uns zusätzlich einen halben Tag Mietzeit plus Benzin nur dafür gekostet hätte) abgelehnt haben. Wermutstropfen: Wir haben den Wagen bei Abgabe nicht nachgetankt und so etwa 50€ gespart. Bis man am Telefon zu einem Servicemitarbeiter kommt, ist es ebenfalls eine große Odyssee und einfach nur ärgerlich. Doch das sollte nicht unsere schlimmste Mietwagenerfahrung in Spanien bleiben.
Ab Mojácar hast du die Wahl, durch die Berge oder an der Küste entlang zu fahren. An der Küste ist es natürlich direkter, wenngleich durch die Berge die Autobahn führt. Wir haben meist die Küstenstraße und kleinere Straßen durch die Berge genommen, damit wir möglichst viel von Andalusien sehen. Bis nach Granada bot sich natürlich die Autobahn an.
Diese Ziele in Richtung Westen haben wir in den vier Tagen Miete (wir hatten Freitags einen Tag Pause eingelegt, weil wir wirklich kaputt waren) besucht:
2. Atalaya de Vigilancia
Der Atalaya de Vigilancia ist ein historischer Turm, der erhöht auf einer Klippe steht. Eine schmale Schotterstraße (ungesichert) führt entlang der Klippen dorthin. Die Fahrt allein bietet schon ein bisschen Nervenkitzel. Auf den Turm hinauf führt eine steile, schmale Treppe und dann geht es noch einmal im Turm bis ganz hinauf. Von der Plattform aus hat man eine atemberaubende Aussicht auf das Mittelmeer und die umliegenden Berge. Wir hatten Glück und waren morgens ganz alleine dort. Empfehlung!
3. Mirador de la Granatilla
Der Mirador de la Granatilla liegt auf dem Weg, wenn du an der Küste Richtung Westen weiter fährst. Leg einen Stopp ein und genieß die Aussicht.
4. Playa de los Muertos, Andalusien
Über Carboneras ging es weiter zum Playa de los Muertos. Er gilt als einer der schönsten Strände in Andalusien, was wir absolut bestätigen können. Bei Anfahrt läuft man besser erst zum Aussichtspunkt, der einen atemberaubenden Blick über die ganze Bucht bietet.
Der morbide Name entstammt übrigens der Tatsache, dass an diesem Strand zu Seefahrtzeiten strömungsbedingt regelmäßig Schiffbrüchige angespült wurden. In heutiger Zeit ist das nur deshalb nicht mehr der Fall (Flüchtlinge aus Afrika) weil die Menschen von der Küstenwache rechtzeitig gerettet werden.
Zum Strand hinab führt ein wunderschöner Naturweg, gesäumt von blühenden Pflanzen. Man muss sich ein bisschen anstrengen, um hinab zu gelangen und natürlich wieder hinauf. Doch es lohnt sich so was von!
5. Agua Amarga
Fahr entlang der Küste weiter in Richtung Westen und du kommst nach Agua Amarga. Das nette kleine Örtchen ist nur 10 Minuten mit dem Auto von Playa de los Muertos entfernt. Wir sind dort nur zufällig auf der Suche nach etwas zu Essen gelandet, was sich ganz allgemein als schwer lösbare Aufgabe entpuppte. Fast alle Restaurants waren geschlossen, also haben wir uns Burger mit Fritten für 15€ pro Portion „gegönnt”. Es war gutes Kobe-Rind und die Burger sehr lecker, doch im Vergleich mit Angeboten in anderen Orten doch sehr teuer.
Agua Amarga hat einen sehr guten Eindruck auf uns gemacht und der Strand ist ebenfalls sehr idyllisch, doch es war schon am späten Nachmittag und wir wollten noch ein bisschen was sehen. Dass die Weiterfahrt ohne feste Route etwas enttäuschend werden würde, konnten wir natürlich nicht ahnen.
6. Obst- und Gemüseland in Andalusien: Von hier kommt dein Essen
Von Agua Amarga aus fuhren wir weiter in die Berge in Richtung Nationalpark Cabo de Gata-Nijar. Das Gebiet zieht sich bis in das gleichnamige Küstenörtchen Cabo de Gata. Wir wollten uns ein bisschen in den Bergen umsehen und dachten dort hübsche Dörfchen vorzufinden. Also haben wir das vielversprechend klingende Pueblo Blanco angesteuert. Die Enttäuschung war groß als wir keine schönen Berge oder nette Dörfchen, sondern Obst- und Gemüseplantagen so weit das Auge reicht und bis zum Horizont vorfanden. Die weißen Wüsten sind die Lebensmittelspeicher Europas, die man bisher nur von der Etikette auf den Tomaten, Auberginen oder Zucchini aus dem Supermarkt kannte.
Dort hindurch zu fahren war wirklich nur unschön und bedrückend. Weiße Zelte überall, alles vollgepflastert. Werbung für modifizierte Tomatensorten, Dünger und Spritzmittel und mittendrin leben die Arbeiter. Sowohl Einheimische als auch viele Gastarbeiter aus Afrika. Dass dort Wasser ohne Ende abgegraben wird, sollte einem bewusst sein. Wir haben sehr viele ausgetrocknete Flussbetten gesehen. Pueblo Blanco ist nur eine Arbeiterstadt. Das nahegelegene und ebenfalls schön klingende Campohermoso ebenso, wenn auch eine etwas größere. Es ist super trist und ärmlich dort, wie in all diesen anderen Dörfern auch, und wir wollten nur rückwärts wieder herausfahren. Hätten wir das erahnt (auch noch in einem ausgewiesenen Nationalpark-Gebiet …) wären wir noch ein bisschen an der Küste geblieben. Doch dort konnten wir mit unserem Mini-Auto leider auch nicht alle verborgenen Pfade anfahren, die wir wollten. Jedenfalls war es an diesem Tag sowieso schon spät, also haben wir enttäuscht den Rückweg angetreten.
Obst- und Gemüseland, wie ich es nenne, sollte uns allerdings von da an immer wieder und auch nachhaltig begegnen.
Das heißt nicht, dass es dort keine schönen Berglandschaften gibt. Wir sind durch einige Gebiete gefahren, die wunderschön sind und traumhafte Plateaus bereithalten. Siehe Bilder.
Tipp: Entlang der Küste ab Mojácar gibt es einfach eine traumhafte Abfahrt nach der nächsten und wir raten dir sehr, ein geländetaugliches Fahrzeug zu mieten. Wir hatten daran gar nicht gedacht und nur einen kleinen Fiat, mit dem wir nicht auf all die Schotterpfade, die zu den versteckten Aussichtspunkten und Stränden führen, gefahren sind.
7. Las Negras und la Isleta
Einer der Orte, den wir angefahren haben, war Las Negras, ein kleines Örtchen, das noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht war. Wir sind nur eben zum Strand gelaufen, haben uns ein wenig umgesehen und fanden es charmant.
Las Negras ist nur ein potenzielles von vielen Zielen auf dieser Route! Genauso wie das winzige La Isleta, das ein Traum für jeden Camper ist.
8. Mirador de la Amatista
Am Mirador de la Amatista solltest du auf der Fahrt unbedingt Halt machen. Er bietet eine spektakuläre Aussicht über das Mittelmeer und die Berge.
9. Cabo de Gata und Faro de Cabo de Gata
Von La Isleta ging es weiter durch die Berge, mal wieder durch Obst- und Gemüseland, nach Cabo de Gata. Der Ortskern hat uns nicht besonders gefallen und auch der eigentlich schön breite und lange Strand hat uns nicht in Verzücken gesetzt. Wir fanden die Energie dort wirklich seltsam. Der Ort ist ein beliebtes Ziel für Camper und diese können auch gleich am Strands parken. Rund um den Campingplatz ist alles voller Müll, was ebenfalls zum schlechten Vibe beigetragen hat. Vom Strandcafé aus haben uns skeptische Blicke verfolgt, obwohl dort nur Touristen saßen. Der Wehrturm, den wir natürlich bestiegen haben, wird als öffentliche Toilette missbraucht.
Also nein. Wir fanden weder den Strand noch den kleinen Ort selbst ansprechend und sind schnell weiter zu unserem eigentlichen Ziel, dem Leuchtturm von Cabo de Gata (Faro de Cabo de Gata) gefahren. Der Weg führt vorbei an Salinen.
Zum Leuchtturm selbst konnte man nicht hinauf, doch wir durften einmal mehr die tolle Aussicht von den erhöht liegenden Klippen genießen. Empfehlung!
Auf maps wirst du sehen, dass östlich des Leuchtturms noch ein paar Strände ausgewiesen sind. Wir haben einen Versuch gestartet, diesen einen, sehr inoffiziell aussehenden, Weg dort zu fahren. Doch er ist wirklich inoffizell und nur für befugtes Personal freigegeben. Was immer das heißen mag. Also hieß es heimwärts durch Obst- und Gemüseland.
10. Granada, eine Perle in Andalusien
Wenn man in Andalusien ist, muss man nach Granada! Auch, wenn das von uns aus 2,5 Stunden Fahrt bedeutete. Doch ich wollte unbedingt die Alhambra sehen und auch die Stadt selbst. Die Fahrt dorthin ist bereits ein Erlebnis, weil man durch spektakuläre Berglandschaften, die einzige Wüste Europas (Tabernas) und den Nationalpark Sierra Nevada fährt. Die Sierra Nevada beherbergt einen Berg, der im März noch schneebedeckt war. Man fährt auf der Autobahn daran vorbei und das Bild eines schneebedeckten Berges hinter Wüstenlandschaft ist einfach spektakulär.
10. 1. Parken in Granada
In Granada selbst heißt es dann Parkplatz suchen. Direkt in der Innenstadt gibt es mehrere Parkhäuser, die sich ihren Service allerdings etwas kosten lassen. Wir haben hier geparkt und für ca. 8 / 9 Stunden 22€ bezahlt. Vielleicht kommt man in den Randbezirken günstiger weg, verliert dann allerdings Zeit durch längere Suche und Laufwege.
10. 2. Granada Altstadt und Albaicín
Von diesem Parkhaus aus ist man in 5 Minuten in den Altstadt. Wir haben uns dort diesmal ohne Plan einfach treiben lassen, während wir Richtung Alhambra gesteuert sind. Was du auf dem Weg dorthin auf keinen Fall verpassen solltest ist die Parfumerie „Patio de los Perfumes”. Im Keller beherbergt sie ein Parfum-Museum, in dem es alte Gerätschaften, Duftproben und Utensilien zu bestaunen gibt. Ich habe mich wie in Süskinds „Das Parfum” gefühlt.
Von hier aus kommt ihr in das älteste Stadtviertel Granadas, das Abaicín. Wir sind dort den Rest des Tages nach unserem fehlgeschlagenen Alhambra-Besuch herum geschlendert und empfehlen es sehr! Kleine, charmante Gässchen winden sich den Berg hoch und oben hat man einmal mehr eine tolle Aussicht.
10. 3. Alhambra
„La Alhambra esta en Granada” – diese Babbel-Lektion hat sich eingeprägt und nur deshalb hatte ich diesen Bau auf dem Schirm. 😂 Klingt komisch, ist aber so. Jedenfalls wollte ich unbedingt dorthin, doch als wir die ersten Räumlichkeiten betreten wollten, kam die Ernüchterung: „Tickets? Nein, möchten wir jetzt kaufen. Das geht nicht, die hätten sie vorher kaufen müssen. Achso, geht das noch online? Nein, sie müssen min. 10 Tage, wenn nicht Wochen vorher kaufen.” Whaaaaat? Da standen wir also, haben gegoogelt und herausgefunden, dass die Alhambra die meistbesuchte Touristenattraktion Europas ist und man den Besuch entsprechend Wochen vorher planen muss. Nichts für spontane Traveller wie uns. Leider. Also haben wir uns damit begnügt, die wenigen frei zugänglichen Bereiche, die sich auf einen Teil der Außenanlagen beschränken, anzusehen.
Die Enttäuschung war erst groß, doch wir hätten die Alhambra und die Altstadt nicht an einem Tag geschafft und so wurden wir im Albaicín sehr entschädigt und konnten von dort aus noch einen spektakulären Blick auf die Alhambra werfen.
Tipp: 2 Tage für Granada einplanen, wenn du Stadt und Alhambra sehen möchtest.
So, das waren all unsere Ziele unseres ersten Roadtrips durch Andalusien! Viel Spaß beim Nachfahren und neu entdecken!
Hier geht es weiter zu unserem Tagestrip in die Region Murcia.
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