Hello Pachamama
Comuna 13 Medellín

Medellín – Über Pablo wird hier nicht gesprochen. Oder doch?

Ausflüge und Sehenswertes in Medellín.

Was gibt es in Medellín denn so zu sehen? Also all die Bezirke, die wir im ersten Teil genannt haben, sind auf jeden Fall schon ein Ausflugsziel für sich. Was wir sonst noch gemacht haben, erfährst du hier. 

1. Comuna 13

Die berühmte Comuna 13 – ein absolutes Muss in Medellín, das sich auch auf alle Fälle lohnt. Du kannst mit der Metro bis zur Station San Javier fahren oder ein Taxi nehmen. Von dort aus sind es noch einmal gute 20 Minuten Fußweg bis zur eigentlichen Comuna. Es werden sich dir viele Taxis anbieten, die du nichts brauchst. Auch Führungen, wie z.B. die berühmte Graffity-Tour kannst du gleich dort kaufen. Wir sind keine Fans von Führungen und haben uns, wie immer, selbst auf den Weg gemacht. 

Selbst an diesem Wochentag waren unheimliche viele Menschen dort unterwegs. Vermeide es also möglichst am Wochenende dort hinzugehen. Am Haupteingang fahren Busse voll mit Inlands-Touristen an. Ab dort bist du gleich mitten im Geschehen und hältst dich an die Hauptwege. Du kannst sie gar nicht verfehlen. Trotzdem das ehemals gefährlichste Viertel Medellíns, beherrscht vom Kokain-König Pablo Escobar, ein beliebtes Touristenziel ist, ist es nicht angeraten, sich zu weit vom Geschehen zu entfernen. Die Kriminalität dort ist immer noch hoch und es beherrschen weiterhin Banden das Viertel. Kolumbien ist auch immer noch dick im Kokain-Business, da muss man sich nichts vormachen. 2020 wurden dort Schätzungen zufolge 1.000 Tonnen Kokain produziert. Der Padre ist tot sein Vermächtnis lebt weiter. Diesbezüglich sind also allgemein Sinn und Verstand geboten. 

Viele tolle Graffities säumen die Häuser, es ist alles sehr bunt, es gibt viel zu Essen und natürlich auch Souvenirs. Wir haben die besondere Atmosphäre dort genossen. Es herrscht dieser gewisse Favela-Charme von Zusammenhalt und Durchhaltevermögen der Bewohner. Eintritt kostet es nicht. 

Nur ein einziges Bild von Pablo Escobar in Form eines Wandbehangs haben wir dort gefunden. Warum ist das so, wo die Comuna 13 doch sein Viertel war / ist? Die meisten Kolumbianer reden nicht gern über die düstere, grausame Vergangenheit und es ist noch weniger gern gesehen, dass Touristen Escobar verherrlichen, seinen Namen aussprechen oder gar über Kokain reden. Nimm Rücksicht darauf und verhalte dich entsprechend. 

2. Grab von Pablo Escobar

Zugegeben – eine spezielle Attraktion. Vor allem nach der Erklärung eine Zeile weiter oben. Aber wenn man schonmal dort ist … das dachten wir uns auch und sind extra nach Itagüi gefahren, einem nicht besonders tollen Viertel. Dort haben wir den örtlichen Friedhof aufgesucht, der wirklich nur so ein ganz kleines, ranziges Gelände und an diesem Samstag auch noch zugesperrt war. Wir haben uns schon gewundert, wieso ein so reicher Mann auf so einem schäbigen Friedhof begraben ist. Bis wir festgestellt haben, dass wir auf dem falschen Friedhof waren. Wir haben nur grob in Google Maps geguckt und irgendwie lag der Pin dort. Ein Zoom-in hat allerdings gezeigt, dass die genaue Location der Cementerio Jardines Montesacro bei der Metro-Station Sabaneta ist. Ebenfalls zu Itagüi gehörig, aber weiter unten. Boooaaaahhh … das war vielleicht ärgerlich. Nochmal sind wir da dann nicht runter gefahren und mussten diese Sehenswürdigkeit so ziehen lassen.

3. Parque Arví bei Medellín

Östlich von Medellín gelegen befindet sich der Parque Arví, den du von der Stadt aus mit dem Metro Cable L erreichst. Wir sind von Guarne aus mit dem Bus hingefahren. Mehr dazu in unserem Beitrag über Guarne. 

Der Park hat einen zahlungspflichtigen Teil, in den man wohl nur mit einem Führer gehen kann und wo es diverse Aktivitäten gibt. Außerdem musst du derzeit noch deinen I-Pass vorzeigen. Das weitläufige Waldgebiet drumherum ist frei zugänglich. Leider haben sich unsere Erwartungen nicht erfüllt, da uns auf Nachfrage von diversen Wanderwegen abgeraten wurde. Begründung: Wir wären keine Gruppe. Zu riskant. In Richtung einer Lagune sollten wir an diesem Tag überhaupt nicht gehen, da dort sehr viele Taschendiebe und wer weiß was noch unterwegs waren. Und auch sonst haben wir aufgrund der Warnungen die schönen Waldwege ausgelassen und sind an der Straße in Richtung Santa Elena bis zu den Wasserfällen Chorro Clarín und ein Stück weiter gelaufen. Mehr haben wir aufgrund der Verwirrung zu Beginn leider nicht geschafft. Man könnte bis Santa Elena laufen und wenn man von Medellín kommt, von dort aus mit dem Bus zurück fahren.

4. Palacio Nacional

Wie oben bereits erwähnt, lohnt sich ein Besuch im Palacio Nacional in La Candelaria. Geh in die oberen Stockwerke und erfreue dich an den vielen offenen Galerien, in denen du deine Seele der Kunst hingeben kannst. Geh auf jeden Fall auch bis ganz nach oben. Die Architektur ist zudem auch wunderschön.

5. Pueblito Paisa

Es handelt sich hierbei um den Nachbau eines antioquischen Dorfes, der in einen Park eingebettet ist. Das Gelände ist ein Berg, das Dorf befindet sich darauf. Du kannst dort oben essen und Souvenirs kaufen. In dem Park gibt es verschiedene Pfade, die man gehen kann, doch wir fanden ihn nicht besonders ansprechend. Auch der Kunstpfad hat nicht viel zu bieten.

6. Medellín Metro und Metro Cable

Mit der Metro, die in Medellín sehr einfach strukturiert ist, kommt man gut von a nach b. Wenn du das Metronetz nicht verlässt, bezahlst du einmal für alle Wege, die du zurücklegen musst. Dafür gibt es eine Karte, die du erst für 6.000 COP kaufst. Auf die lädst du dann dein Guthaben, das an den Drehkreuzen abgebucht wird. Kleiner Mogel-Tipp: Wenn die Sicherheitsleute nicht hinsehen, geht zu zweit durchs Drehkreuz. Wenn sie euch erwischen, müsst ihr einfach eure Karte nochmal entwerten. Ärger gibt es nicht. Gringo-Bonus. 😉 Einmal ins System gehen kostet etwa 3.000 COP.

Das Metro Cable gehört zum Metro-Netz (das Busnetz nicht, da müsst ihr doppelt bezahlen) und hiermit kann man sich einen tollen Überblick über die Stadt verschaffen. Wir sind ab der Haltestelle San Javier, bei der Comuna 13, mit der Linie J bis zur Endstation über die Berge und Favelas der Stadt im Kreis gefahren. Wenn man oben nicht aussteigt, fährt man einfach wieder zurück. In Richtung Parque Arví fahrt ihr übrigens auch über die Favelas hinweg. 

7. Barrio Pablo Escobar in Medellín

Versuch dein Glück! Wir sind darauf in einem YouTube-Video gestoßen, das aber leider keine Wegbeschreibung gegeben hat. Ein Anwohner hat erklärt, dass die Stadt Medellín diesen barrio aufgrund diverser Konflikte nicht einmal auf der eigenen Landkarte führt. Dort verehrt man den “Padre” als Volksheld, weil er dieses Viertel für arme Menschen gebaut hat. Er hat ja viele solcher Projekte umgesetzt, um sich beim Volk beliebt zu machen und das schafft er bis heute. Erinnere dich im Gegensatz dazu an das oben Geschriebene. 

Umso erstaunter waren wir jedenfalls, den barrio dann doch in La Candelaria gefunden zu haben. Dachten wir. Wunder dich nicht, warum dieser Link das jetzt plötzlich als Bar anzeigt. Das war bei unserer Suche vor ein paar Wochen nicht so. Unsere Suche war, wie beim Grab auch, jedenfalls vergeblich. Den Spuren Pablos nachzugehen ist offensichtlich nicht so einfach! Zumindest nicht mit Google Maps. Es müsste diese Location hier sein, die gerade, während Schreiben und Recherche aufgetaucht ist … Ob man so weit außerhalb des Geschehens wiederum ohne einheimische Begleitung dort auftauchen sollte, musst du selbst entscheiden. 

An dieser Stelle bleibt uns nur noch zu sagen: Macht euch selbst ein ausführliches Bild und viel Spaß in Medellín! 

Hier geht es zu Teil 1 des Artikels.

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