Hello Pachamama
Quebrada Valencia

Sierra Nevada de Santa Marta: Aktivitäten, Strände, Parque Tayrona

Teil 1 noch nicht gelesen? Hier lang!

Was kann man von Trompito aus unternehmen? Welche Aktivitäten bieten sich an, was kosten sie und was hat der Parque Tayrona eigentlich so zu bieten?

1. Aktivitäten ab Trompito

1. 1. Wandern im Dschungel

Du bist im Dschungel also nutze ihn! Es gibt ein paar Wanderwege in die Berge. Einer führt tief hinein in die Sierra und am Ende kommt man zu einem Kogi-Dorf. Es ist allerdings kein typisch indigenes Dorf mit einigen Rundhütten auf einem ausgestampften Platz, sondern die Hütten und Häuschen verteilen sich über ein größeres Gebiet über den Bergkamm. Uns wurde gesagt, dass dort über 500 Familien leben. Allerdings nicht nur Kogi, sondern auch ein paar Kolumbianer. Einen davon – Robert – haben wir bei unserem Aufstieg getroffen und er hat uns angeboten, eine Nacht bei ihm im Haus zu bleiben. In einer Hängematte oder einem Zelt. Frag im Dorf nach ihm, man kennt sich dort. 

Dieses Angebot war natürlich verlockend, doch wir haben es nicht wahrgenommen, da die Verhältnisse dort oben zum einen sehr einfach sind und wir zum anderen nicht noch einmal dort hochlaufen wollten. Wir sind Teile des Wegs schon insgesamt drei mal gelaufen und an einem bestimmten Abschnitt wimmelt es von Zecken – also so was haben wir noch nicht erlebt. Weniger große, sondern mehr winzig kleine Zecken, die in unzähligen Nestern an den Grashalmen hängen. Wir waren auf dem Weg nach oben nur noch mit dem Absammeln der Plagegeister von unseren Schuhen, Beinen und Socken beschäftigt. Auf dem Rückweg haben wir besser aufgepasst.

Am Rande des Dorfes angekommen stehen zwei Rundhütten für Versammlungen und ein paar Hütten. Wir sind nicht einfach weiter gegangen, da wir nicht wussten, ob das erlaubt ist (es wäre okay gewesen, wie Robert uns sagte, den wir beim Abstieg wieder getroffen haben). Vom Eingang aus, kann man nicht alles einsehen, da es etwas bergab geht. Also haben wir uns die Hütten angesehen und sind umgekehrt. Wir haben dann allerdings noch einen Kogi-Jungen getroffen, der sehr scheu und skeptisch war und sich uns nicht nähern wollte. Wir haben uns in dem Moment sehr … ich weiß auch nicht, sagen wir „anders” gefühlt. Wir sind dann mit Abstand auf ihn zugegangen und waren sehr überrascht, als er sagte, dass er 13 Jahre alt ist, denn wir hätten ihn auch locker Ende 20 geschätzt. Er war interessiert, wo wir herkommen, was wir machen, wie alt wir sind. Mit dem gebührenden Abstand. Wir hätten noch mehr mit ihm reden können und auch gern gewollt, doch unsere Spanisch-Kenntnisse reichen dafür leider noch nicht aus.

Mit normal guter Kondition und guten Wanderschuhen schafft man den Aufstieg gut. Aber danach weiß man auf jeden Fall, was man getan hat. 

Ein anderer Weg geht etwas steiler nach oben, und ist schon manchmal mühsam. Er endet tief in den Bergen an einem Privatgrundstück. Alle Wege dort enden an irgendwelchen Grundstücken oder eben Dörfern. Wir haben leider nur einmal Affen gesehen und das vor unserer Unterkunft. Nah in den Bergen gibt es Brüllaffen, die man auch sichten kann. Doch jedes Mal, wenn wir in deren Gebiet gewandert sind, hatten wir leider kein Glück. Einen Paradiesvogel beim Balztanz konnten wir einmal beobachten! Ansonsten „nur” Vögel. 

1. 2. Strände an der Karibikküste Kolumbiens 

Mit dem Bus kann man ja die ganze Küstenstraße entlang von Santa Marta bis nach Palomino fahren und an jeder beliebigen Stelle aussteigen. Das ist das Tolle an den Bussen hier: Man steigt ein, wo man möchte und man steigt aus, wo man möchte. Es gibt verschiedene Strände: 

  1. Nationalpark Parque Tayrona
  2. Playa los Naranjos
  3. Playa los Cocos
  4. Playa Costeño
  5. Guachaca
  6. Buritaca 
  7. Palomino 

Im Tayrona Nationalpark gibt es die schönsten Strände, aber dazu später mehr.

Der Playa los Naranjos ist schön und der Zugang führt durch ein Resort. Der Charakter des Meeres ist derselbe wie in los Naranjos. Das ist hier an der ganzen Küste mehr oder weniger so. 

Kosten eine Busfahrt pro Person: 2.000 Pesos (0,50€)

Wir waren immer am Playa los Cocos. Der Strand ist sehr leer, es gibt linker Hand ein paar Restaurants, wo sich die Menschen knubbeln, doch wenn man nach rechts läuft, hat man seine Ruhe. Weiter nach links gibt es einen Felsvorsprung und wenn man den umrundet kommt man in verlassenes Strand-Territorium. Für einen Spaziergang mit Dip und ohne Gepäck sicher gut, doch nichts für uns, da wir natürlich immer einiges dabei hatten. Das Meer dort ist super rauh und die Wellen an manchen Tagen etwa zwei Meter hoch. Man kann nie wirklich weit reingehen, da es zu gefährlich ist, doch die Wellen machen Spaß! 

Kosten eine Busfahrt pro Person: 2.000 Pesos (0,50€)

Der Strand in Palomino ist über eine weite Strecke weggespült und so bietet die Küste ein sehr trauriges Bild. Zu diesem Zeitpunkt sind wir bereits dort. Lauf nach links in Richtung Rio Palomino und es gibt Strand, allerdings sehr voll. Lauf nach rechts, wo die Menschen  immer weniger und der Strand immer breiter werden. 

Kosten eine Busfahrt pro Person: 6.000 Pesos (1,50€)

Karibische Traumstrände sucht man hier allerdings vergebens. Unsere persönliche Meinung ist, dass Kolumbien nicht unbedingt geeignet ist, wenn man das Meer liebt und seine Zeit dort verbringen möchte. Die Unterkünfte in guter Strandlage sind sehr teuer. Wenn du das nötige Kleingeld mitbringst, passt das. Oder wenn du Hostels und Hotels magst. Hütte mit Küche für lange Aufenthalte wird allerdings schwierig. Zudem muss man Wellen und einen rauen Ozean mögen, was wir tun, aber ab und an wäre so eine schöne karibische Badewanne auch mal was.

2. Parque Tayrona und Kosten

Der Nationalpark Parque Tayrona ist nicht nur bei Touristen, sondern auch bei Einheimischen sehr beliebt. Er ist DAS Ziel in der Gegend und dementsprechend sollte man unter der Woche hingehen, wenn das geht. Da wir unsere Zeit dort zur Urlaubszeit der Kolumbianer verbracht haben / verbringen (Mitte Dezember bis Mitte Januar), war überall mehr los. 

Unser Video zum Park gibt es hier. 

Für Einheimische ist der Eintritt günstiger, für Ausländer kostet er insgesamt 70.000 Pesos pro Person (ca. 17€). Eintritt ab 8 Uhr morgens. Um 16 Uhr schließt der Park, bis 17 Uhr muss man draußen sein. Die Bezahlung ist ausschließlich in bar möglich. Nur Bares ist wahres, richtig? Wer weiß, von wem der Park verwaltet wird … 

Du kannst dort auch übernachten: Cabañas ohne Küche und inklusive Frühstück sind ab 200.000 Pesos (ca. 50€) pro Nacht möglich. Wesentlich günstiger sind Hängematten und Zelte. Alle Infos dazu gibt es nur am Eingang des Parks. Oder du rufst an. Die Website bringt dich nicht weiter.   

Nach einem unlogischen Kassenmarathon muss man, bevor der eigentliche Park beginnt, erstmal ca. eine Stunde lang eine normale geteerte Straße hinunter in Richtung Küste laufen. Es fahren auch Collectivos, doch das sagt einem natürlich niemand an den Kassen, also haben wir Zeit verloren. Auf dem Rückweg haben wir eines genommen. Es gibt dann einen Weg mit Abzweigungen zu den diversen Strandabschnitten des Parks. Mehr leider nicht und das fanden wir ziemlich enttäuschend. Man muss dann auch diesen einen Weg wieder zurück gehen, was ziemlich langweilig ist. 

Zum Pueblito der Indigenen am anderen Ende des Parks kann man derzeit nicht, da es geschlossen ist. Warum? Weil die Touristen es zugemüllt haben. Das ist schon schlimm genug, doch für uns ist es unverständlich, dass dann nicht Sicherheitspersonal aufgestellt wird, das für Ordnung sorgt und die Touries erzieht. Wir haben im Park nur einmal Äffchen gesehen, was einfach daran liegt, dass es nur diesen einen Hauptweg gibt, der natürlich stark von Menschen frequentiert ist.

2. 1. Fazit Parque Tayrona

Und kommt es so vor, als ob der Park nur gegründet wurde, um Geld mit den schönsten Strandabschnitten zu verdienen. Denn es gibt kein Nationalpark-Erleben, da es nur diesen einen Weg an der Küste entlang gibt. Es sind viele Indigene dort, denen das Land eigentlich gehört und wir wissen nicht, ob sie dort noch wohnen. Nun ist es ein Park, durch den sich täglich Touristenmassen drücken. Hätte man das Land dort einfach gelassen wie es ist und unter Naturschutz gestellt, wäre der Gegend wohl mehr geholfen.

3. Quebrada Valencia

Etwa 20 Minuten mit dem Bus dauert es zum Park Quebrada Valencia. Dort gibt es einen unheimlich tollen Wasserfall mit vier Stufen und Becken, die man hochlaufen kann. Der Weg dorthin durch den Park ist nicht lang und man muss einige Male einen flachen Fluss durchqueren. 

Wer mutig ist, klettert den Wasserfalls ganz nach oben. Wir haben das natürlich gemacht. 😉 

Kosten eine Busfahrt pro Person: 2.000 Pesos (0,50€)

Eintritt Park: 5.000 Pesos pro Person (ca. 4,25€) / Kinder bis 10 Jahren frei

Hier geht es zu unserem Youtube-Video zu Quebrada Valencia.

4. Tagestrip nach Taganga, Santa Marta oder Palomino

Santa Marta haben wir ja bereits im Abschnitt “Einkaufen” erwähnt. 

In Taganga waren wir nicht, da wir Stadtstrände einfach nicht mögen. 

Nach Palomino sind wir gefahren, um uns Unterkünfte anzusehen und haben das gleich mit einem Ausflug zum Strand verbunden. Das kleine Örtchen hat internationalen Hippie-Charme und ist ein beliebtes Backpacker-Ziel hier an der Küste. Es gibt internationale Küche (Yay!!! Ein Segen nach der immer gleichen Ernährung), ein breites Party- und Substanzen Angebot, kleine Supermärkte, Kleidung, Schmuck und Hippie-Dippie-Krams und natürlich den Strand. 2019 wurde dieser vor dem Ort komplett weggespült und nun sieht man Sandsäcke, kaputte Betonbauten und aufgetürmte Traktorreifen, um Sand zu retten. Kein schöner Anblick!! Das ist passiert, weil die Menschen dort einfach die Mangroven und Bewachsung vor dem Strand abgeholzt und bis an die Wasserkante gebaut haben. Jetzt bezahlen sie teuer für ihre Gier. 

Du kannst den Strand nach links in Richtung Rio Palomino laufen. Dort eröffnet sich am Ende vor dem Fluss eine Sandbank. Dieser Abschnitt ist aber immer überlaufen. Oder du läufst nach rechts und findest schönen, naturbelassenen und recht einsamen Strand. Auch an diesem Ende mündet ein Fluss ins Meer, ein weiterer endet hinter dem Strand und bietet einen einmalig schönen Anblick.

Kosten eine Busfahrt pro Person: 6.000 Pesos (1,50€)

5. Fazit Trompito

Der Ort ist ein wunderbarer Ausgangspunkt für diverse Aktivitäten hier an der Küste. Oder man bleibt eben im Dschungel, so wie wir es hauptsächlich getan haben. Er ist außerdem eine tolle Alternative zu Minca, das teuer, fancy und um einiges lauter ist, als Trompito, da es ein bekanntes Touristenziel ist. Ja, es liegt höher in den Bergen und man hat in vielen Unterkünften einen tollen Ausblick über den Dschungel … Geh wandern und du hast ihn auch. 🙂 Außerdem ist man von Trompito aus viel schneller an all den genannten Zielen, außer in Santa Marta und Taganga. Wer Abgeschiedenheit, Natur, Ruhe und günstige Preise liebt, wird es dort lieben. Außer zur Hauptreisezeit. Aber dann ist es dort immer noch viel besser als an den ohnehin schon stark frequentierten Zielen. 

Wenn dich spirituelle Themen interessieren, dann schau sehr gern auf Anjas Blog vorbei. Dort gibt es auch einen Artikel zum Leben im Wald.

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