Unser Tipp für Costa Rica: Dominical
1. Von Osa mit dem Boot zurück aufs Festland
Mit dem Boot ging es also wieder zurück nach Sierpe, von dort aus mit dem Taxi nach Palmar Norte und ab da mit dem Bus nach Dominical. Die Route geht einfach immer nur am Pazifik auf der 34 entlang und auf dem Weg passiert man weitere Stops, wie z. B. Uvita. Dominical kannten wir ja nun schon und haben uns riesig gefreut. Der Bus hält an der Straße und von dort aus ist es zu Fuß nicht weit zum Cool Vibes Beach Hostel, wo wir die nächsten fünf Nächte verbringen wollten. Wir hatten ein Zweibettzimmer mit Bad und trotz Hostel war das mit etwa 38€ pro Nacht die teuerste Unterkunft von allen.
Die große Restaurantküche bietet genug Platz für alle, die kochen möchten und Lebensmittel können in den Gemeinschaftskühlschränken gelagert werden. Das hat super geklappt, es ist nie was weg gekommen. Kaffee steht immer bereit. Das Hostel verleiht Surfbretter und so kamen auch wir zu unseren ersten Surfversuchen. Ich konnte am Ende des Tages zumindest schon stehen und zum Strand gleiten. 🙂
2. Hello Dominical
Dominical ist ein typisches Surfer-Dorf und die meisten tun auch den ganzen Tag nichts anderes. Es ist total entspannt dort, aber auch bereits ein bisschen „verhipstert”. Sprich: Stylische Cafés und Läden mit entsprechenden Preisen, dafür aber super leckeren Sachen. Trotzdem ist der Ort winzig (noch), total gemütlich und entspannt. Wer Hippie-Flair pur genießen möchte, geht am besten nach Montezuma. Das hatten wir auch auf dem Schirm, aber dadurch, dass es auf der Halbinsel im Norden des Landes liegt, war uns das für unsere Route zu abgelegen. Wir haben uns sagen lassen, Dominical sei wie ein „weiterentwickeltes” Montezuma. Beim nächsten Costa Rica-Besuch werden wir definitiv dort hinfahren!
Die Wellen in Dominical sind atemberaubend und auch mal so wild, dass man nicht weit raus darf, weil die Brecher einen sonst mitreißen. Wir haben uns dort ein paar schöne Tage am Strand gemacht und kurzfristig entschieden, noch einen Tag zu verlängern. Eigentlich wollten wir am 24.01., was mein Geburtstag ist, nach Jacó fahren (hatten wir uns für die letzten paar Tage ausgesucht, weil es von dort auch nicht so weit zum Flughafen in San José ist … mehr dazu später). Zum Glück haben wir verlängert, denn ich hatte den tollsten Geburtstag seit langem, mit lecker Kuchen, Essen, Massage und einem feucht-fröhlichen Abend mit Zigarre und anderen Reisenden im Hostel. Freitags ist dort außerdem immer ein Markt, auf dem es von Essen über Schmuck, Kunst und Musik alles gibt, was das Herz begehrt.
Hier waren wir natürlich auch. Ansonsten stehen in Dominical jeden Tag diverse Verkaufsstände für Tücher, Schmuck und Touri-Accessoires. Wir haben uns dort noch einen schönen Wandbehang und ich mir eine Rassel gekauft. Wir haben uns wirklich sofort in Dominical verliebt!
3. Weiter nach Jacó?
Ich hatte mich ja im Vorfeld erkundigt – soweit möglich – wie die einzelnen Orte dort so sind, und hatte über Jacó schon gelesen, dass es viele Bars und Restaurants gibt und es generell „belebter” ist. An meinem Geburtstagsabend wurden wir dann schon gewarnt und gefragt, warum wir überhaupt dorthin möchten. Es war eben eher eine strategische Entscheidung, doch während wir in Dominical waren, kam schon die Reue. Die Busfahrt ab Dominical dauert (wenn es gut läuft) etwa drei Stunden. Der Bus hält sehr oft und sammelt natürlich auch die Einheimischen ein, die von a nach b wollen. Einmal Umsteigen ist in Parrita angesagt und dort muss man sich neu orientieren, wie es weiter geht. Als wir in Jacó ausgestiegen sind, waren wir erstmal nicht sooo geschockt. Mussten dem Franzosen, der uns gewarnt hatte, allerdings Recht geben: Das Miami von Costa Rica. Alles zugepflastert, viele Autos, ein Restaurant am nächsten, viele Menschen, viele Touris, viele Quads – einfach ein zugepflasterter Urlaubsort.
Na gut, dachten wir, erstmal nach dem Check-in in der Unterkunft einkaufen gehen und dann weiter sehen. Auch diese Unterkunft war leider nicht so wie angepriesen.
3. 1. Schocker in Jacó
Nachdem wir unsere Lebensmittel verstaut hatten, war es bereits Abend und wir haben uns den Strand angesehen. Das war dann der richtige Schocker für uns: Party, Saufen, Menschenmassen, Betrunkene, Musik – bah! Wir waren ziemlich am Boden zerstört und ratlos, was wir jetzt tun sollten. Zurück in der Unterkunft haben wir uns erstmal was zu Essen gemacht. Auch hier gab es eine Gemeinschaftsküche und wir sind mit zwei Mädels aus Deutschland ins Gespräch gekommen, die ebenfalls nicht sehr begeistert waren. Oben drauf kam dann noch, dass man nachts kein Auge zugetan hat, weil die Bässe des naheliegenden Clubs durch die Kopfkissen gewummert haben. Ich hatte extra gefragt, ob es nachts ruhig ist. Jaja, ist total ruhig bei uns. Aha, ja klar! Ich kann so etwas so dermaßen nicht leiden … Leute, seid doch einfach ehrlich!
4. Und wieder zurück nach Dominical
Nach einer schei* Nacht hat Martin dann morgens nochmal im Hostel in Dominical geschaut, ob Zimmer frei sind, und wir hatten Glück! Gerade noch zwei Zimmer frei! Wir haben sofort gebucht, unsere Sachen gepackt und sind mit dem ersten Bus zurück gefahren. Oh man! Geld wurde natürlich nicht erstattet, aber seis drum. Unser Seelenfrieden war uns wichtiger. Das war an einem Sonntag, am Dienstag mussten wir zum Flughafen fahren. Die Fahrt zurück hat leider etwa fünf Stunden gedauert, aber wir waren einfach nur happy, dass wir zurück in Dominical waren. Hier haben wir die letzten beiden Tage noch genossen.
Am Dienstag ging es dann mit dem Bus nach San José. Diese Fahrt hat etwa fünf Stunden gedauert (mit den Zeiten ist das in Costa Rica mal so, mal so) und man sieht noch eine Menge von der Landschaft. Außerdem passiert der Bus auf dem Weg die berühmte Tarcoles-Brücke, an der man Krokodile sehen kann, die dort immer liegen. Den Chaos-Abstecher mit / nach Jacó hätten wir uns wirklich sparen können. Das habe ich ziemlich bereut, da es ein reiner Zeitfresser war. Aber so oder so sieht man dann eben auch von einem Land, was man nicht mag.
Costa Rica war ein mega toller Urlaub mit einigen Unwegsamkeiten, die der Rest dieser Erfahrung wett gemacht hat. Ein unglaublich schönes Land mit toller Natur, in dem wir uns auch vorstellen können zu leben. Wenn man keinen Zeitdruck mehr aufgrund eines “normalen Urlaubs” hat, fallen Fehlschläge auch nicht mehr ins Gewicht. Pura Vida!