Es ist an der Zeit, ein Fazit zu ziehen. Was hat Zypern, die Insel der Götter, zu bieten? Was sind die Vorteile und gibt es Nachteile oder besser gesagt Dinge, die uns persönlich nicht zugesagt haben? Wie immer, sind wir ehrlich mit unseren Erfahrungen, damit du es leichter hast, die Dinge für dich einzuordnen. Hier kommen also unsere Pros & Cons für Zypern, die Insel der Götter.
1. Zypern Pros
1. 1. Sonne
Wenn es etwas auf Zypern gibt, dann Sonne. Der Sommer dauert etwa von Ende April bis November und als echter Sonnenanbeter kommt man hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Von Juni bis September (vielleicht auch länger, wir sind Anfang September abgereist) ist es allerdings so brechend heiß, dass man sich tagsüber nur am Strand aufhalten kann.


Und auch das teils mehr schlecht als recht. Kein Wölkchen trübt den Himmel. Es gibt keine üppige Vegetation, die auch mal Schatten spendet oder die Luft abkühlt. Es ist dürr und der ganze helle Beton reflektiert die Sonne, so dass es gleich noch heißer wird.
1. 2. Meer
Wenn man nicht gerade im Plastikmüll schwimmt, ist das Meer um Zypern herrlich. Türkis-blau, klar, mit toller Brandung. Letztere wird allerdings lästig, wenn man einfach mal entspannt baden möchte. An manchen Tagen ist das deshalb nicht möglich.


1. 3. Küste
Wenn sie nicht gerade mit Hotels verbaut ist, hat die Küste Zyperns vielerorts einiges zu bieten. Die hellen, felsigen Klippen bieten einen tollen Kontrast zum blauen Ozean und so manchen spektakulären Aussichtspunkt.


Es gibt sowohl Sand- als auch Kiesstrände. Nachteil an dieser Art Küste ist allerdings, dass Strand immer nur in Abschnitten und kleineren Buchten zur Verfügung steht. Und der ist dann meist schon von Touristen frequentiert.
1. 4. Sicherheit
Zypern gilt als das sicherste Land Europas. Insofern war das für uns nach Kolumbien und potenziellen Macheten-Überfällen eine willkommene Entspannung. Wir finden es einfach stressig, ständig über die Schulter gucken zu müssen. Zudem ist das Flair auf der Insel einfach super entspannt, was uns ebenfalls sehr gut gefallen hat.
1. 5. Südfrüchte
Diesbezüglich können wir wirklich nur schwärmen! Wir haben so viel Obst einfach so von Bäumen und Sträuchern gesammelt, wie nirgends sonst. Okay, ja – manches waren auch private Plantagen, doch die Leute dort pflücken ihre Früchte nicht. Vor allem bei den Feigen (oh so gut!) war das zu merken. Bevor alles auf dem Boden landet, haben wir es lieber genommen!


Doch auch an den Straßen stehen z. B. Pomeranzen-, Mandarinen- oder Orangenbäume. Aus dem Garten hatten wir die ganze Zeit über beste Zitronen (Vitamin C vergeht schnell. Je frischer vom Baum, desto besser!). Kaktusfeigen gibt es unzählige und die Olivenblätter für Tee wollen auch nicht unerwähnt bleiben. Wären wir noch länger geblieben, hätten wir Oliven ernten und einlegen können.


Auch die zyprischen Bananen schmecken gut, es gibt dort unzählige Plantagen. Überhaupt wird so ziemlich alles angebaut, was man sich vorstellen kann.
2. Zypern Cons
2. 1. Bauruinen
Wir haben ja bereits berichtet, dass Zypern nicht gerade durch charmante Architektur überzeugt. Dieses Bild wird noch weiter durch unzählige Bauruinen getrübt, die die Landschaft und auch Ortschaften prägen. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Einer davon ist wohl, dass man Grundstücke teurer verkaufen kann, wenn unfertige Bauten darauf stehen. Es gibt offensichtlich keinerlei Vorschriften, dass ein Bauvorhaben beendet werden muss.
Ein anderer ist der Konflikt mit der Türkei. Es wurden wohl auch Türken aus dem griechischen Teil vertrieben und die Grundstücke, die gerade bebaut wurden, blieben einfach so. Das nur ganz grob. Wie sich das genau verhält – fragt uns nicht.
Noch ein Grund: Bei Bauarbeiten werden oft archäologische Funde ausgegraben, die das Grundstück mit sofortiger Wirkung enteignen. So wurde es uns erzählt.
2. 2. Müll
Was das angeht steht Zypern Südamerika wirklich in nichts nach. Die Straßenränder sind voller Plastikmüll. Das Meer ist an vielen Stellen, wie bereits gesagt, voll mit Plastikmüll. Es gibt unzählige Schutthalden von Endlos-Baustellen, die von den Bewohnern auch gern zur Müllhalde erweitert werden.


Neben dem ganzen dürren Gestrüpp und sandigem Boden siehst du dann überall Bauruinen und weitläufige Schutthalden – stell dir selbst vor, was das für ein Anblick ist.
2. 3. Hundeexkremente
Wenngleich es im griechischen Teil von Zypern keine Straßenhunde gibt, so haben doch die meisten Bewohner einen oder mehrere Hunde. Davon, Hundekot aufzusammeln, haben die meisten auch dort nichts gehört. Und da mangels Regen nichts weggespült wird oder verrottet, sondern die Würstchen einfach nur in der Sonne braten, findet man sie auch überall. Dazu riecht es vielerorts nach Hundeurin. Ungelogen. Es riecht einfach nach Urin. Weil eben alles nur in der Sonne brutzelt und verdampft – vielleicht in etwa à la Saunaaufguss?
2. 4. Straßenkatzen in Paphos
Es gibt zwar keine Straßenhunde, dafür Straßenkatzen. Und davon etwa 1,5 Millionen. Es ist ein riesen Problem auf Zypern unter dem natürlich wieder die Tiere leiden. Sowohl die Katzen selbst als auch die heimische Fauna. Wir haben ja selbst gesehen, was alleine unsere Zöglinge an Eidechsen gefangen haben und haben gerettet, was ging.
Es gibt ein paar Auffangstationen, die sich der Katzen annehmen, doch die sind rappelvoll, hoffnungslos überfordert und unterfinanziert. Viele Zyprioten kümmern sich nicht um ihre Katzen, lassen sie verwahrlosen und natürlich kann und will kein Geld für Kastration oder Sterilisation ausgegeben werden. Dabei gibt es hierfür Organisationen, die das für kleines Geld oder sogar nur eine Spende machen!
In unserer Nachbarschaft gab es Katzenbabys, die ganz frisch und bereits total verlottert waren. Die Besitzerin sagte nur, dass wir sie nehmen sollen. Ihre Hunde aber durften ins Haus und sie ist mit ihnen Gassi gegangen. Warum überhaupt eine Katze zulegen, wenn man sie nicht haben möchte? Es ist frustrierend, da auch am Anfang dieses Problems der Mensch steht!
3. Fazit Zypern
Nun haben wir die Insel mal gesehen (der Bezirk Paphos ist sehr groß und wir sind gut rumgekommen) und können sagen – ganz nett, allerdings schon besseres gesehen. Wir können den Hype um Zypern nicht verstehen. Wenn wir nochmal hinfliegen, dann, um wieder unseren Freund zu besuchen. Doch sicher nicht der Insel wegen. Sie ist auch wirklich komplett auf Tourismus ausgelegt, was gar nicht unser Ding ist. Wir haben unseren Aufenthalt dort aus verschiedenen Gründen sehr genossen, doch eine Heimat wird die Insel niemals für uns werden. Die Suche geht also weiter.