Montenegro, das kleine und nicht mehr so unberührte Land auf der Balkanhalbinsel. Aber mal ehrlich: Hattest du dieses Land bisher auf dem Schirm? Unseren Radar hat es erst Mitte 2024 erreicht, als wir überlegt haben, ob wir von Vietnam aus auf den Balkan reisen. Wir haben uns dann umentschieden und das Anfang 2025 nachgeholt. Erst Albanien, dann Montenegro. Und wie hat es uns dort gefallen? Ist Montenegro eine Reise wert? Unser Fazit. Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wenn du über einen dieser Links etwas buchst oder kaufst, erhalten wir eine Provision. Für dich entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten.
- 1. Landschaft und Natur in Montenegro
- 2. Beste Reisezeit für Montenegro
- 3. Reisen im Land: Infrastruktur und Anbindung
- 4. Preise: Einkaufen und Unterkünfte in Montenegro
- 5. Mentalität der Montenegriner
- 6. Sprache: Mit Englisch kommst du nicht weit
- 7. Reisen in Montenegro: Flair und Atmosphäre
- 8. Müll in Montenegro: Anblicke, die das Reiseerlebnis trüben
- 9. Ist Montenegro eine Reise wert? Unser Fazit
1. Landschaft und Natur in Montenegro
Also was das angeht, können wir wirklich nur schwärmen. Wenn du unsere Beiträge zu Montenegro angesehen hast, dann sagen die Bilder ja wirklich alles. Natürlich ist das Geschmackssache, doch für uns war die Mischung aus grünen Bergen und türkisfarbenem Meer einfach nur himmlisch und wir haben das bestmöglich ausgekostet. Wir waren sehr viel wandern, in der Natur und haben Kräuter gesammelt (Kräuter sammeln in Montenegro Teil 1). Etwas, das wir seit unserem Abgang aus Deutschland nicht mehr gemacht haben. Vor allem für mich war das einfach das Paradies, weil mir meine Kräuter und Möglichkeiten, selbige zuzubereiten, wirklich sehr fehlen. Die Natur ist hier noch lebendig, es gibt viele Wildblumen, Schlangen, Schildkröten und Insekten und es macht einfach Spaß. Wie schon oft erwähnt, waren wir allerdings zur besten Jahreszeit von Ende März bis Ende Juni dort, als alles frisch und am sprießen war.


2. Beste Reisezeit für Montenegro
Wenn du, wie wir, wandern und die Natur genießen möchtest ist die beste Reisezeit für Montenegro von Mitte März bis Mitte Juni. Es ist noch nicht so heiß und von der Vegetation her wie Frühling und Frühsommer in Deutschland. Wenn du Badeurlaub machen möchtest, beginnt die Saison ab Mitte Juni, doch dann es ist auch entsprechend voll und die Vegetation wird trockener.

3. Reisen im Land: Infrastruktur und Anbindung
Die Infrastruktur in Montenegro ist recht gut. Von Podgorica, wo auch der Flughafen ist, fährt ein Zug bis nach Bar. Am ZOB in Podgorica fahren außerdem alle inländischen und Überlandbusse ab und ein. Von allen Orten an der Küste aus fahren Busse zu Zielen im Land. Informationen und Tickets gibt es bei Traveling.com.
Du hast außerdem die Möglichkeit, mit den Einheimischen zu trampen, wenn du für kürzere Strecken nicht auf den Bus warten möchtest. Das kann schon etwas lästig sein, da der Bus zwischen Sutomore und Bar beispielsweise nur jede Stunde fährt. Die Einheimischen bieten eine Fahrt zum gleichen Preis an. Wie das in anderen Orten ist, können wir natürlich nicht sagen.
4. Preise: Einkaufen und Unterkünfte in Montenegro
Du musst hier auf jeden Fall tiefer in die Tasche greifen, als in Albanien, wo es wirklich sehr günstig ist. So ca. 50 % mehr bei vielen Obst- und Gemüsesorten, 30 % mindestens würden wir sagen. Beispiele, die ich rekonstruieren kann:
- Rote und grüne Paprika / kg: Albanien 3 € – Montenegro 4,49 €
- Zucchini / kg: Albanien 1,95 € – Montenegro 2,75 €
- Spinat / kg: Albanien 1,20 € – Montenegro pro Bund (kein kg) 2,00 €
- Die Preise für Fleisch sind, glaube ich, in etwa gleich



Im Vergleich zu Deutschland kannst du mit Lebensmittelpreisen kalkulieren, die etwa 20 – 30 % günstiger sind. Schade fanden wir, dass es nicht diese großen Obst- und Gemüsemärkte gab, wie in Albanien. Der einzige Markt in der Gegend war der in Bar, doch dort waren die Preise (für Touristen) sogar teurer als im Supermarkt. Und Verhandeln brauchst du gar nicht versuchen, da lassen sich die Verkäufer nicht drauf ein. Also haben wir uns auf die Supermärkte in Sutomore beschränkt.
Unterkünfte sind recht teuer für die Gegend, wie wir fanden. Unsere erste Wohnung (AirBnB) war mit ca. 450 € / Monat noch sehr günstig, weil wir außerhalb der Saison dort waren. Dafür haben wir in Vietnam ein ganzes Haus inklusive aller Nebenkosten gemietet. Nur mal so zum Vergleich. Der Preis der Wohnung stieg später auf über 1000 € und das für eine recht kleine zwei-Zimmer-Wohnung mit Küchenzeile im kombinierten Wohn- und Esszimmer. Das ist schon happig und das wären wir nie bereit zu zahlen. Das ist dann auch der durchschnittliche Preis im Land für diese Art Unterkunft, wenn du im Sommer hinreisen möchtest.
5. Mentalität der Montenegriner
Das ist so eine Sache. Wir haben die Mentalität der Einheimischen als durchschnittlich grummelig und etwas abweisend empfunden. Ausnahmen gibt es immer, keine Frage, doch es geht ja um den Gesamteindruck. Im Supermarkt hat es lange gedauert, bis die Mitarbeiterinnen aufgetaut sind; wir waren ja fast täglich dort zum Einkaufen. Andererseits haben wir Montenegriner getroffen, die sofort mit offenen Armen auf uns zugekommen sind, wie z. B. unsere erste Gastgeberin. Im Großen und Ganzen kommt man aber klar und uns hat das nicht tangiert, da uns alles andere so gut gefallen hat.
6. Sprache: Mit Englisch kommst du nicht weit
Was natürlich zur kulturellen Distanz beiträgt, ist die Sprachbarriere. Anders als in Albanien kommst du in Montenegro mit Englisch nicht weit. Von allen Menschen, mit denen wir zu tun hatten – mal nach dem Weg oder irgendwas einfaches fragen eingeschlossen – sprachen nur zwei ganz passabel Englisch: Unsere erste Gastgeberin und eine Verkäuferin im Supermarkt, die auch von Anfang an offen und freundlich war. Das war es dann auch. Wir wundern uns immer wieder, wie sehr die Wichtigkeit von Englisch in vielen Ländern unterschätzt wird. Vor allem überrascht uns das bei den jungen Leuten, die es eigentlich vernünftig in der Schule lernen sollten. Das ist so wichtig.
7. Reisen in Montenegro: Flair und Atmosphäre
Ich hatte das ja schon in meinem Artikel zur Ankunft in Podgorica erwähnt: Das Flair im Land hat sich für uns ab Grenzübertritt von Albanien sofort positiv angefühlt. Das war sehr interessant, da wir die Energie in Albanien als schwerer empfunden haben. Plötzlich war sie leicht und locker. Das Land ist klein und hat sehr wenig Einwohner (Stand 2024: ca. 624.000), was das Ganze einfach sehr entspannt macht. Wenn wir das nächste Mal nach Montenegro reisen, werden wir uns das Inland genauer ansehen. Virpazar und der Skadar-See sind schonmal sehr zu empfehlen.


Außer in Budva hat uns die Atmosphäre überall gefallen und wir empfanden sie als sehr italienisch, was auch an der Sprache liegt. Das montenegrinische Serbisch klingt irgendwie beschwingt italienisch und außerdem lautet die Begrüßung „Ćao“ und wird wie „ciao” gesprochen. Das hat auf jeden Fall seinen Teil beigetragen.


8. Müll in Montenegro: Anblicke, die das Reiseerlebnis trüben
Eine Sache hat uns in Montenegro gar nicht gefallen und das war der Müll. Wir fanden das im Inland sogar schlimmer als in Albanien, wo es an der Küste schlimmer war. So ziemlich in allen Flussbetten, die oft von Hängen gesäumt sind, findet sich Müll. Die Einheimischen schmeißen hier alles weg. Von alten Toiletten über Sofas bis hin zu Papier- und Plastikmüll, der täglich anfällt. Es gibt Müllsammelplätze und eine Müllabfuhr. Rund um die großen Tonnen sieht es auch immer aus wie Sau. Not sorry. Und die Müllmänner machen sich nicht die Mühe, einfach mal alles mitzunehmen. Jedes Mal, wenn wir beobachten, dass wieder jemand einfach seinen Müll in die Landschaft wirft, bekommen wir einen Föhn und teils sagen wir dann auch was. Aber was bewirkt das schon? Leider ist das das typische Bild in der Welt und es ist einfach immer weider frustrierend. Vor allem, wenn du dich gerade in wunderschöner Natur befindest und im nächsten Eck eine wilde Müllhalde siehst. People wake up! Herrgott, das kann doch nicht so schwer sein.
9. Ist Montenegro eine Reise wert? Unser Fazit
Du ahnst es bereits: Ein sonnenklares „Ja!” Wenn du unberührte Natur, einsame Wanderpfade, Wildkräuter, türkisfarbenes Meer, das Mediterrane und Abwechslung liebst, dann ist Montenegro eine Reise wert. Definitiv!

Montenegro war nach Albanien auch erst unser zweites Balkan-Land, doch wir fanden beide super und werden auf jeden Fall beizeiten zurückkehren. Bei mir liegt das vielleicht auch daran, dass mein Vater in Belgrad geboren wurde, mit kroatischer Mutter und französisch-deutschem Vater. Deshalb mag ich wohl auch Frankreich so gern. Liegt in den Genen. 😉

Wir finden außerdem die kulturelle Mischung aus osteuropäisch, westlich und türkisch in beiden Ländern sehr spannend und bereichernd. Was meinst du? hast du Lust auf Montenegro bekommen?
FAQ: Ist Montenegro eine Reise wert?
Lohnt sich eine Reise nach Montenegro?
Ja, Montenegro ist mit seiner Mischung aus grünen Bergen, türkisfarbenem Meer und lebendiger Natur definitiv eine Reise wert.
Wann ist die beste Reisezeit für Montenegro?
Für Wandern und Naturerlebnisse eignen sich Mitte März bis Mitte Juni. Für Badeurlaub ist ab Mitte Juni Saison, dann wird es jedoch voller und trockener.
Wie sind die Preise in Montenegro im Vergleich zu Albanien und Deutschland?
Lebensmittel sind ca. 30 – 50 % teurer als in Albanien, aber etwa 20 – 30 % günstiger als in Deutschland. Unterkünfte sind im Sommer vergleichsweise teuer.
Wie gut ist die Infrastruktur in Montenegro?
Das Land verfügt über eine Zug- und ansonsten Busverbindungen. Die wichtigsten Linien starten in Podgorica. Auch Trampen ist möglich, besonders auf kurzen Strecken.
Wie ist die Mentalität der Montenegriner?
Die Menschen wirken meist reserviert, sind aber im Einzelfall sehr herzlich. Freundlichkeit hängt oft von der persönlichen Begegnung ab.
Kommt man in Montenegro mit Englisch weiter?
Englisch ist wenig verbreitet. Nur wenige Menschen, vor allem Gastgeber oder Verkäufer, sprechen es gut. Eine gewisse Sprachbarriere ist vorhanden.
Welche Regionen in Montenegro sind besonders sehenswert?
Neben der Küste lohnen sich Virpazar und der Skadar-See im Inland. Auch Wanderungen und Naturerlebnisse sind ein Highlight.
Hat Montenegro ein besonderes Flair?
Für uns ja. Das Land ist entspannt und mediterran-italienisch geprägt, mit leichter Atmosphäre und einer Mischung aus osteuropäischen, westlichen und türkischen Einflüssen.
Ähnliche Artikel
Keine ähnlichen Artikel gefunden.